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Slums von morgen

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In Österreich leidet der Neuwohnungsbau auch heute noch unter einem Qualitätsgefälle gegenüber Westeuropa. So hatten im österreichischen Durchschnitt 1966 nur 93 Prozent der österreichischen Neubauwohnungen aus diesem Jahr ein elgdnes 'Ba'tfėžTmrrier, ''vfobei nur die Länder Wien und Salzburg mitv einÄfr'' Äfitteir' 6h 9T zWleS hungisweise 95 Prozent über dem österreichischen Bundesdurchschnitt lagen. In Burgenland, Kärnten und Niederösterreich machte der Anteil der „Komfortwohnungen“ (wobei Badezimmer anscheinend noch als besonderer Komfort gilt!) unter 90 Prozent, das heißt zwischen 87 und 88 Prozent. Aber ebenso lagen auch Oberösterreich und Steiermark mit 90 Badezimmern unter dem Bundesdurchschnitt. Lediglich Tirol und Vorarlberg konnten mindestens den gesamtösterreichischen Durchschnitt von 93 Prozent erreichen.

Daß es in Österreich mit der Qualität der Wohnungen noch immer schlecht bestellt ist, mag auch darauf zurückzuführen sein, daß noch immer ein relativ hoher Anteil auf Klein- und Mittelwohnungen entfällt. So waren 29 Prozent der rund 45.000 im Jahre 1966 fertiggestellten Wohnungen Klein- und Kleinstwohnungen mit 35 bis 60 Quadratmetern, 44 Prozent hatten 60 bis 90 Quadratmeter.

Wird diese Durchschnittsgröße durch den Anteil der vielen Eigenheimbauten ohnehin noch hinaufgetrieben, so sind die Verhältnisse bei den Wohnungsgrößen im Sozialwohnungsbau noch wesentlich trister. Die Durchschnittsgrößen der von den gemeinnützigen Wohnungsvereinigungen errichteten Wohneinheiten liegen ebenso wie die Wohnungen der Gemeinde Wien seit Jahren bei rund 60 Quadratmeter. Kein Wunder also, wenn unter den Fachleuten der Slogan „Man baue heute die Slums von morgen“ nicht verstummen will.

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