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EIN „SALON DU MEUBLE MODERNE 1959“ wird im Rahmen der internationalen Messe in Gent vom 12. bis 17. September 1959 veranstaltet werden. Als Initiator wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen offiziellen Stellen das „Musėe des Arts Dėcoratifs et d’Esthetique Industrielle“, Gent, genannt. — Die allgemeine Aktivität auf dem Gebiet . der Möbelgestaltung sollte auch bei den österreichischen Erzeugerfirmen nicht unbeachtet bleiben; offenbar ist sie doch eine Reaktion auf die Wünsche der Käufer.

EIN FARBLABORATORIUM wurde von ICI, einer der größten englischen Farbenfirmen, in

Slough eingerichtet. Dort werden sowohl technische Methoden der Farbherstellung und -an- wendung entwickelt, geprüft und getestet, als auch die Verwendungsmöglichkeiten der Farbe an sich untersucht. Eine Farbberatungsstelle ist angeschlossen, die Farbgebungspläne für Industrieprojekte, Schulen, Spitäler usw. ausarbeitet. Ein nachahmenswertes Beispiel produktiver Werbung, das sich sicher bezahlt macht.

DESIGNS OF THE YEAR wurden wie alljährlich vom Design Centre in London ausgewählt. Die sechzehn im Jahr 1959 als am besten befundenen Produkte wurden-vom 15. Mai bis 13. Juni in einer Ausstellung gezeigt.

ICSID (International Council of Societies of Industrial Designers), die internationale Dachorganisation der Entwerfervereinigungen, hält vom 16. bis 19. September einen Kongreß in Stockholm ab, bei dem auch Vertreter des „Oesterreichischen Instituts für Formgebung“ als Beobachter anwesend sein werden.

DIE VICKERS VC 10, das britische Transportdüsenflugzeug, das im Jahre 1961 serienreif sein soll, wird seine Innenausstattung durch die amerikanische Design-Firma Charles Butler Associates erhalten. Und obwohl man in England bedauert, daß — mit Rücksicht auf die größere Erfahrung — für diese Aufgabe ein ausländisches Büro herangezogen wurde, ist man doch zugleich auch sehr stolz auf die fortschrittliche Gesinnung der Hersteller, die, statt nur die letzte oberflächliche Dekoration, hier schon die strukturelle Planung von Anfang an in die Hände von Fachleuten gelegt haben.

DER „ANATOMETER“ wurde — wo sonst als in Amerika — erfunden! Und das ausgerechnet als Hilfsmittel für den Industrie entwerfer. — Aus der richtigen, wenn auch keinesfall neuen Erkenntnis, daß Gegenstände, die dem Menschen dienen sollen, auch dessen anatomischen Gegebenheiten angepaßt sein müssen, haben die „Anatometric Associates“ (Beratungsgesellschaft für den menschlichen Faktor im Design) dieses Gerät entwickelt. Es dürfte, der Beschreibung nach, so ähnlich aussehen wie ein Rechenschieber, der allerdings „750 Körperabmessungen des Konsumenten“ anzeigt (in Gruppen nach Alter und Geschlecht für je 50 Abmessungen geordnet). Man kann sich also den Sessel, die Badewanne und die Couch „nach Maß“ für Dicke und Dünne, Lange und Kurze machen lassen. Der Designer zückt den Anato- meter, rechnet in Windeseile und braucht dann nur noch die schöpferische Inspiration. — Ob hier nicht wieder einmal den Amerikanern ihre rückhaltlose Bewunderung für wissenschaftliche Angaben einen Streich gespielt hat? Man stelle sich nur vor, was passiert, wenn der so abgemessene Konsument innerhalb von fünf Jahren etliche Kilogramm zunimmt.

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