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Bayerns akademische Pläne

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Die bayrische Staatsregierung hat kürzlich ein umfangreiches Sofortprogramm zum Ausbau der Hochschulen verabschiedet.

Die Schwerpunkte

Die Gesamtkosten zum Ausbau der dadurch geförderten 81 Bauvorhaben belaufen sich auf 1,8 Milliarden Mark. Insbesondere handelt es sich dabei um bereits vorgesehene oder begonnene Baumaßnahmen, deren Durchführung beschleunigt sowie um solche, die nunmehr in Schnellbauweise durchgeführt oder neu in das Hochschulprogramm aufgenommen wurden, vermehrt werden soll. Als Schwerpunkte unter den geplanten Bauten finden sich der Neubau der Münchner Tierärztlichen Fakultät, die Verlegung der Physik- und Chemiedepartemente der Technischen Hochschule von München nach Garching, die Erweiterung der landwirtschaftlichen Hochschule in Weihenstephan sowie die ersten Zentralbauten der Universität Augsburg auf dem Messerschmittgelände. Beachtlich ist das Bauvolumen auch bei den Pädagogischen Hochschulen sowie bei den Universitäten von Er-langen-Nürnberg, Würzburg und Regensburg. Die meisten Projekte sollen bis spätestens 1974 abgeschlossen sein.

Kultusminister Huber, der dieses

Sofortprogramm schon Anfang Dezember in etwas reduzierterer Form bekanntgegeben hatte, erhofft sich davon zusätzliche Arbeitsplätze für etwa 10.000 Studierende in geisteswissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Fachrichtungen. Die bayrische Regierung verspricht sich von der Maßnahme eine wirksame Bekämpfung der Schwierigkeiten mit dem „Numerus clausus“ und damit ein plakatives kulturpolitisches Alibi für die kommenden Landtagswahlen. Die bauliche Kapazitätserweiterung der Hochschulen soll ferner durch erhebliche Personalverstärkungen eine erforderliche Ergänzung finden.

Ohne Zahlen über die Finanzierung zu nennen, geht Huber davon aus, daß die Personal- und Lehrkapa/i-tät der wissenschaftlichen Hochschulen im Bereich der Ordinarien und im sogenannten Mittelbau um mindestens 20 Prozent verstärkt werden müssen. Nicht berücksichtigt im Sofortprogramm ist die von einigen regionalen Gremien massiv geforderte Errichtung einer sechsten und siebenten Landesuniversität. In Oberfranken sind es die Städte Bayreuth, Bamberg und Hof, in Niederbayern Passau, die gerne eine Alma Mater in ihren Mauern hätten.

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