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Vom Bruckner-Konservatorium
Die in ihrer weitgespannten Anlage dargebotenen Veranstaltungen des Bruckner-Konservatoriums des Landes Oberösterreich, die heuer zum Teil mit der Ausstellung „Die Kunst der Donauschule“ gekoppelt waren, wurden wieder zum größten Teil eine Uberzeugende Bestätigung der geleisteten musikpädagogischen Arbelt eines Jahres. Daß der Qualitätsanspruch nicht bei allen Veranstaltungen befriedigt wurde, brachte schon die Vielfalt des Gebotenen mit sich. Als besonders Imponierende Leistung war das Eröffnungskonzert in der Stiftskirche St. Florian anzusehen. Wilhelm Jerger, der musikalische Leiter dieser Veranstaltung, hatte Mozarts „Krönungsmesse“ und das feierliche „Tedeum“ aufs Programm gesetzt. Die Aufführung hatte in der Gesamtheit hohes künstlerisches Niveau, genügend individuelle Gestaltungskraft mit dem Stempel des Besonderen.
Ähnlich verhielt es sich bei Helmut Eders „Geistlichem Chorkonzert“, das durch plastische Phra-sierung, klanglich außerordentliche Biegsamkeit dem Kammerchor des Bruckner-Konservatoriums alle Ehre machte. Unter den diversen Solistenkonzerten der verschiedensten
Instrumentalklassen fielen besonders die Holzbläser und Pianisten auf. In einem der Konzerte wurde mit „Klaviervariationen“ des im Kriege gefallenen, äußerst begabten Helmut Hilperts gedacht. Es war ein echtes solistisches Werk, das trotz herzhafter Anleihen bei bekannten Vorbildern genügend eigene persönliche Züge verriet und ein großes kompositorisches Talent erahnen ließ. Sehr gefiel auch Professor Hans Langers überlegene Interpretation von Alban Bergs Klaviersonate op. 1 und Ernst Kreneks Sonate II. Das Arzt-Quintett nahm sich Hermann Ullrichs Streichquartett op. 21 mit ebensolcher Liebe an.
Bei den StudienauffUhrumgen machte sich der Mangel an geeigneten Darstellern bemerkbar, besonders kraß bei Rezniceks „Spiel oder Emst“, wogegen Offenbachs „Ein Ehemann vor der Tür“ recht amüsant war. Der Tanzabend hätte ebenfalls viel profilierter sein können. Die lebhafte Anteilnahme der breiten Öffentlichkeit am Heranreifen des musikalischen Nachwuchses war Beweis genug, welche Bedeutung dem führenden Musikinstitut von Oberösterreioh zukommt.
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