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der Schulkinder im Jahre 1984 geblasen.

Mehr als 90 Prozent der wahlberechtigten Kärtner ignorierten aber das KHD-Volksbegehren. Dennoch zeigten die beiden Großparteien auch nach dem dürftigen Ergebnis des Volksbegehrens keine Anzeichen, sich endlich“von den Angriffen gegen den gemeinsamen Unterricht und vom Trennungsbegehren zu distanzieren. Im Gegenteil.

Während die Kärntner Volkspartei sehr bald Bereitschaft signalisierte, den Pakt mit dem Heimatdienst zu schließen, hat sich die SPÖ in eine unglaubwürdige Schiedsrichterrolle begeben, in der sie mit der eigenartigen Forderung, „Jedem Kind die Schule,

die es haben will“, den Trennungsbetreibern entgegenkam.

Der KHD und die Kärntner Politiker wollten die Diskussion über das zweisprachige Schulwesen innerhalb der Kärntner Grenzen führen. Dies gelang aber schon deshalb nicht, weil mehrere qualifizierte Gruppen anstelle des Trennungsbegehrens Verbesserungsvorschläge für den zweisprachigen Unterricht eingebracht haben.

Auch bei der Behandlung des KHD-Volksbegehrens im Landtag blieben der Kärntner Heimat-

dienst und der Kärntner Abwehrkämpferbund mit ihren Trennungsforderungen allein.

Schließlich bot sich als einziger Ausweg, abseits der wissenschaftlichen und pädagogischen Argumentation doch noch zu einem Trennungsmodell zu kommen, die Einrichtung einer eigenen Landeskommission an, die nach politischem Proporz mit parteiabhängigen Funktionären und Beamten besetzt wurde.

Es konnte daher nicht überraschen, daß sich alle drei Landtagsparteien zum Ergebnis dieser

„Polit-Pädagogen-Kommission“ bekannten: die Vorschläge dieser Kommission entsprechen weitgehend den Trennungsbestrebungen des Heimatdienstes, weil vor allem die neu einzurichtenden Parallelklassen das sprachliche Trennungskriterium ausreichend betonen würden. Für die slowenische Volksgruppe in Kärnten ist das „Kompromiß-Modell“ der „Pädagogen-Kommission“ daher unannehmbar.

Der Autor ist Assistent am Institut für Schulpädagogik und Sozialpädagogik der Universität für Bildungswissenschaften in Klagenfurt.

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