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Die Vernichtung der „Trotzkisten"

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Leo Davidowitsch Trotzki, der Schöpfer der Roten Armee, opponierte schon gegen Lenin und war nach dessen Tod der schärfste Gegner Josef Stalins in der Partei.

Nachdem er schrittweise aus allen seinen Funktionen verdrängt worden und ins Ausland geflohen war, wurde der Vorwurf des „Trotzkismus" zum vernichtenden Urteil gegen alle, die sich weiter gegen Stalin auflehnten.

Vom 19. bis 24. August 1936 -vor 55 Jahren - rollte in Moskau der erste Trotzkistenprozeß ab, in dem Stalin 16 hohe Funktionäre und ehemalige Mitkämpfer wegen Hochverrats anklagen ließ. Unter ihnen waren Grigorii Si-nowjew und Lew Kamenew, die einst gemeinsam mit Stalin während Lenins Krankheit Partei und Staat geführt hatten. Alle 16 wurden am 24. August erschossen.

Ein zweiter Schauprozeß brachte im Jänner 1937 weiteren 13 alten Kämpfern das Todesurteil. Karl Radek, der vergeblich versucht hatte, die rote Revolution nach Deutschland zu bringen, wurde zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt und starb 1939 in Sibirien.

Leo Trotzki versuchte von seinem Fluchtort in Mexiko aus, die Weltöffentlichkeit gegen Stalin zu mobilisieren - dessen Killer erreichten ihn auch dort. Er wurde im August 1940 von KGB-Agenten ermordet.

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