Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Familie - ein umstrittener Begriff?
„ 1994 - das Internationale Jahr der Familie, wirft seine Schatten deutlich voraus. So alt, traditionell und wohlbekannt der Begriff Familie auch ist, derzeit scheint er umstritten, angefochten und definierungs-bedürftig. Umstritten ist er nicht von jenen, die Familie leben, erleben und gestalten, sondern von jenen Theoretikern, die gerne darüber hinwegsehen, daß heranwachsende junge Menschen nicht nur .alleinerziehende Elternteile', sondern die Geborgenheit bei beiden Eltern brauchen.
Fehlende Zuwendung und fehlende Zeit für Kinder können auch durch noch so gut organisierte staatliche Einrichtungen nicht ersetzt werden. Sie können Hilfen bieten, Eltern - vor allem alleinstehende Mütter - entlasten, aber sie können nicht .Familien ersetzen'.
Das ORF-Landesstudio Niederösterreich wollte die aktuelle Landesausstellung auf Schloß Riegers-burg - .Familie: Ideal und Realität' - zum Anlaß nehmen, sich dem Thema Familie von verschiedenen Seiten zu nähern. Natürlich hat sich die Situation innerhalb der Familie - und das zu Recht -weiterentwickelt. Ebenso natürlich ist aber die Familie in unserer Freizeitgesellschaft, nicht so sehr durch Not, sondern durch den Konsumegoismus unserer Wohlstandsgesellschaft gefährdet. Wir wollten einen Beitrag dazu leisten, die Wurzeln des Unbehagens mit unserer gesellschaftlichen Grundverfaßtheit bloßzulegen und der Frage nachzugehen, ob es gelungen ist, den sozialen Fortschritt - etwa im Bereich der Gesetzgebung - zugunsten der Familie zu nutzen, oder ob gar die Familie kein .Ideal', sondern nur eine .Illusion' ist, wird zu untersuchen sein.”
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!