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Larinas fatale Signale
Von allen Angriffen auf „sein“ Sparpaket tat Ferdinand Lacina der Vorwurf, die „kleinen“ Arbeiter und Angestellten zu verraten, wohl am meisten weh. Sein Gegenangriff auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld der besser Verdienenden ist nur als Trotzreaktion des auf eine intakte linke Ideologie Wert legenden Finanzministers zu verstehen.
Man kann darüber diskutieren, ob der Vorschlag sachlich richtig ist - politisch war der Zeitpunkt auf jeden Fall falsch, ja fatal. Just dann, wenn sich mehr als drei Millionen Arbeitnehmer gerade über das steuerlich kaum geschmälerte Weihnachtsgeld freuen, dessen volle Besteuerung ab einem Monatseinkommen von 40.000 Schilling zur Diskussion zu stellen, kommt schon der Etikettierung Jörg Haiders („Amoklauf“) sehr nahe.
Sachlich ist der Vorschlag differenziert zu sehen. Erstens stimmt es, daß die enorme Steuerbegünstigung von 13. und 14. Gehalt ein Vorteil der Arbeitnehmer gegenüber den Unternehmern ist - daher auch der Beifall von Wirtschaftskammerpräsident Leopold Maderthaner. Aber: Gerade die „Linken“ haben in dieser Regelung immer nur einen fairen Ausgleich für die Gestaltungsfreiheit der Unternehmer bei der Gewinn- ermittlung (Stichwort: Abschreibungen) gesehen.
Zweitens stimmt es natürlich, daß der Steuervorteil beim 13. und 14. Gehalt mit der Einkommenshöhe steigt. Aber: Ungeachtet dieses mit der Einkommenshöhe steigenden Steuervorteils zahlen die Besserverdienenden nicht nur absolut, sondern auch in Relation zu ihrem Einkommen wesentlich mehr, also stark progressiv Steuer.
Unter Berücksichtigung der Steuerbegünstigung für Weih- nachts- und Urlaubsgeld zahlt man mit 15.000 brutto im Monat 11.516 Schilling pro Jahr. Mit 50.000 brutto, also einem „nur“ 3,3 mal so hohen Gehalt, zahlt man 153.186 Schilling, also 13,3 mal mehr Steuer. Und bei einem 6,7 mal höheren Gehalt, 100.000 brutto pro Monat, muß man bereits 38 (!) mal mehr Steuer als der Kollege mit 15.000 brutto abliefern.
Wenn’s beim Einkommen 6,7 zu eins steht, steht’s bei der Steuer also schon 38 zu eins. So toll kann der Bedarf an Umverteilung also nicht sein ...
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