Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Teil des Auftrags
Zwischen Kunst und Kirche muß es ein permanentes Gespräch geben. Der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl hat es dieser Tage bei einer Diskussion neuerlich betont.
Mit Kunst und Kirche stehen einander keine Gegner gegenüber. Denn letztlich haben Künstler eine „religiöse Ader“, weil sie — so Krätzl — „an Letztes und Tiefstes rühren, das anderer^ Menschen oft verborgen bleibt“.
Von daher kann Kirche aus dem Gespräch mit den kreativen Kräften nicht aussteigen. Denn viele Entscheidungen über das geistige Antlitz einer Epoche fallen in diesem „kulturellen“ Bereich. Wer dort nicht mitreden würde, verzichtet auf die notwendige Konfrontation dieses Lebensbereichs mit der christlichen Botschaft.
Ob im österreichischen Katholizismus“ genug für diesen notwendigen Dialog mit der Kultur geschieht, muß dahingestellt bleiben. Mitunter scheint es so, als ob die — notwendige — Option für den Vorrang der unmittelbaren Pastoral diesen Bereich nur als geduldetes .Jiobby“ den Zirkeln einiger weniger Engagierter überließe.
Dazu kommt, daß der Dialog mit der Welt der Kultur in einer Zeit der Unverbind-lichkeit und Orientierungslosigkeit ein höheres Maß an mit Uberzeugungstreue kombinierter Toleranz denn je verlangt. Und doch gehört dieser Dialog, der Versuch, in der Welt der Kultur präsent zu sein, zum Auftrag der Kirche. Es ist kein Zufall, daß Papst Johannes Paul II. immer wieder daran erinnert.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!