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Zwischen Kunst und Kirche muß es ein permanentes Gespräch geben. Der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl hat es dieser Tage bei einer Diskussion neuerlich betont.

Mit Kunst und Kirche stehen einander keine Gegner gegenüber. Denn letztlich haben Künstler eine „religiöse Ader“, weil sie — so Krätzl — „an Letztes und Tiefstes rühren, das anderer^ Menschen oft verborgen bleibt“.

Von daher kann Kirche aus dem Gespräch mit den kreativen Kräften nicht aussteigen. Denn viele Entscheidungen über das geistige Antlitz einer Epoche fallen in diesem „kulturellen“ Bereich. Wer dort nicht mitreden würde, verzichtet auf die notwendige Konfrontation dieses Lebensbereichs mit der christlichen Botschaft.

Ob im österreichischen Katholizismus“ genug für diesen notwendigen Dialog mit der Kultur geschieht, muß dahingestellt bleiben. Mitunter scheint es so, als ob die — notwendige — Option für den Vorrang der unmittelbaren Pastoral diesen Bereich nur als geduldetes .Jiobby“ den Zirkeln einiger weniger Engagierter überließe.

Dazu kommt, daß der Dialog mit der Welt der Kultur in einer Zeit der Unverbind-lichkeit und Orientierungslosigkeit ein höheres Maß an mit Uberzeugungstreue kombinierter Toleranz denn je verlangt. Und doch gehört dieser Dialog, der Versuch, in der Welt der Kultur präsent zu sein, zum Auftrag der Kirche. Es ist kein Zufall, daß Papst Johannes Paul II. immer wieder daran erinnert.

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