Hanukkah - © Foto: iStock / photovs

Jüdisches Lichtfest

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Am 22. Dezember beginnt heuer Chanukka, das jüdische Fest, das an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahr 165 v. Chr. erinnert, den die Seleukiden verwüstet hatten.

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Am 22. Dezember beginnt heuer Chanukka, das jüdische Fest, das an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahr 165 v. Chr. erinnert, den die Seleukiden verwüstet hatten.

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Chanukka heißt im Hebräischen Einweihung und bezeichnet jenes Lichterfest, das sich auf die Wiedereinweihung des verwüsteten und geschändeten Tempels in Jerusalem am 25. Kislew im Jahre 165 v. Chr. bezieht. Kislew ist ein Monat des hebräischen Kalenders, der sich am Mond- und nicht am Sonnenjahr orientiert. Daher kann das Datum 25. Kislew zwischen November und Dezember variieren. Heuer beginnt Chanukka am 22. Dezember. Es ist kein biblisches Fest, sondern ein national-religiöses. Sein Ursprung wird in den Makkabäer-Büchern I und II beschrieben.

Die vier Makkabäer-Bücher gehören zu den Apokryphen, sie stehen außerhalb des biblischen Kanons, sie entstanden zwischen 130 v. Chr. und 100 n. Chr. Für das Judentum haben speziell die Makkabäer-Bücher I und II großen geschichtlichen Wert, da sie den Kampf der Makkabäer um religiöse und politische Freiheit schildern. Im Jahr 168 v. Chr., genau am 25. Kislew (nach jüdischer Zeitrechnung im Jahr 3860), eroberte der griechisch-syrische Seleukiden-König Antiochus IV. Epiphanes Jerusalem, entweihte den Tempel und stellte ein Götzenbild des Zeus-Olympus darin auf. Dem jüdischen Volk war es bei Todesstrafe verboten, den jüdischen Gottesdienst auszuüben oder die religiösen Gebote der Tora zu befolgen, wie die Speisegesetze oder die Beschneidung. Antiochus IV. Epiphanes wollte durch Vernichtung der religiö - sen Traditionen der Juden ihr Gebiet Judäa ins griechisch-syrische Reich eingliedern.

Die Seleukiden gehören zu den Diadochen, jenen ehemaligen Feldherren Alexanders des Großen, die unter sich den alexandrinischen Herrschaftsbereich aufteilten. Das Seleukiden-Reich bestand aus Groß-Syrien und erstreckte sich bis zu Euphrat und Tigris. Das dritte und vierte Makkabäer-Buch erzählt von den Märtyrern der MakkabäerZeit, die sich weigerten, die religiösen Gebote der Tora zu verletzen, Schweinefleisch zu essen und Götzenbilder anzubeten.

„Guerilla“-Krieg der Makkabäer

Im Talmud Gittin 57 wird das Märtyrertum von Chana und deren sieben Söhne und die unbeschreibliche Grausamkeit von Antiochus IV. Epiphanes geschildert. Jeder der sieben Söhne ließ sich lieber foltern und ermorden, als sich den Befehlen des Seleukiden-Herrschers zu unterwerfen. Dem jüngsten Sohn wurde großer Reichtum angeboten, und er hätte am Leben bleiben können, wenn er seinen Glauben verleugnet hätte. Chana stieg auf das Dach und rief dem jüngsten Sohn zu, „den Glauben nicht aufzugeben“. Sie stürzte sich vom Dach in den Tod. Die größe Qual für Chana war, dass sie Folter und Ermordung ihrer Söhne mitansehen musste.

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