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Statisch — dynamisch

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Daß der polnische Maler Czeslaw L z e p i n s k i, der in der „Galerie n der Biberstraße" mit einer (ollektion von Ölbildern und Zeichnungen vertreten ist, in Paris studiert hat, ist seinen Arbeiten auf den ersten Blick an- tumerken. Rzepinski, der derzeitige Rek- :or der Akademie von Krakau, steht in leinen Bildern unter dem direkten Einfluß zon Bonnard, dessen organisch wuchernde flächengliederung er zwar übernimmt, venn auch nicht mit derselben Sensibili- ät und Empfinden für die malerische Materie erfüllt, aber doch mit einem ■einen Gefühl für farbige Chromatik. Unter den Ölbildern des Fünfundfünfzig- ährigen fallen gegenüber den großformatigen Stilleben kleine Landschaftsmotive lurch größere Dichte auf, besonders .Grauer Fels“, „Die Sonne auf dem Dache" und „Winter“. Die Zeichnungen, intet dem Einfluß von Matisse entstan- len, sind zu summarisch und dekorativ. Durch die Art und Weise, wie das decorative Element den Gegenstand auflöst, lind die Bilder Rzepinskis ein Schulbeispiel für den Übergang des Jugendstils :ur ungegenständlichen Malerei.

Der Grazer Maler Mario D e c 1 e v a, ler in der „Galerie im G r i e c h e n-eisl“ ausstellt, ist um 25 Jahre jünger ils Rzepifiski, und was bei jenem zu einer itatischen Dekoration strebt, erscheint lier in dynamische Impulse umgewandelt ind vom Gegenstand entleert. Während n früheren Arbeiten und besonders in Zeichnungen die Anklänge an Klee domi- lieren, ist nun in die Ölbilder der letzten ahre ein beinahe barocker Zug gekom- nen, der das feste Gefüge des Bildes auf- öst. Die geflammten Farbstrukturen dränten über die Bildfläche hinaus, verdichten lieh in bewegten Wirbeln, schaffen einen kontrollierten Raum. In dem dichtesten !ild, „Engel“, entsteht die Evokation der Gestalt, die Andeutung eines Weges, einige Tusch-, Pinsel- und Filzstiftzeich- tungen sind stärker gegliedert als manche lilder, in denen sich ein lyrisch-dekorativ terichtetes Temperament zu unmittelbar lusspricht.

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