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Bald ausgeblutet
Wie ernst die Lage der Dritten Welt ist, zeigen Daten für Lateinamerika: 1982 hatte der Subkontinent 300 Milliarden Dollar Schulden, 80 Prozent davon bei privaten Banken.
Die Folge davon: Die Kreditbedingungen haben sich enorm verschlechtert, wie eine Studie der UNO-Wirt-schaftsorganisation für Lateinamerika festhält: ,JDer reale Zinssatz, den Lateinamerika zu bezahlen hatte, erreichte eine Größenordnung von 24 Prozent, wodurch sich eine Vervierfachung ... tri (wenigen) Jahren ergab..."
Den steigenden Zinsen stehen fallende Rohstoffpreise gegenüber: Zucker um 40 Prozent; Fischmehl, Blei', Mais um 20 bis 25 Prozent; Kupfer, Kakao, Soja und Zink um zehn bis 15 Prozent.
Dadurch ergibt sich für diese Länder eine Zwickmühlensituation: Wachsende Zahlungen müssen mit geringeren Exporterträgen finanziert werden. Die Folge: Schrumpfung der Wirtschaft. Im lateinamerikanischen Durchschnitt ging das Einkommen 1982 um ein (pro Kopf sogar um drei) Prozent zurück. Und dabei war es schon vorher nicht hoch!
Gleichzeitig steigt die Inflation: Im Durchschnitt auf 80 Prozent. In Argentinien und Bolivien lag sie sogar über 200 Prozent!
Unter solchen Bedingungen auf die heilenden Kräfte des Marktes zu vertrauen, erscheint mir illusorisch. Auch Umschuldungen werden nicht reichen. Ohne selbstlose, umfassende Hilfe wird die Situation aus der Kontrolle geraten.
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