Huber kritisiert Rom
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, hat sich kritisch über die gegenwärtige Annäherung zwischen katholischer und orthodoxer Kirche geäußert. Es gebe in beiden Kirchen eine unterschiedlich stark ausgeprägte Tendenz, eine Gestalt des christlichen Glaubens zu leben, "die mit der Aufklärung nichts zu tun hat", sagte der Berliner Bischof in einem Hörfunk-Interview. Das große Risiko der Annäherung zwischen der Orthodoxie und der katholischen Kirche bestehe darin, "dass es eine Annäherung vor der Aufklärung sein könnte". Huber forderte von der Religion dagegen einen konstruktiven Umgang mit dem Verhältnis zwischen Vernunft und Glaube. Rationale Aufklärung dürfe nicht als Verfall gedeutet werden. Der deutsche Bischofskonferenzvorsitzende Kardinal Karl Lehmann wies Hubers Bedenken zurück. Die Ökumene zwischen katholischer und evangelischen Kirchen dürfe nicht ausgespielt werden gegen die Kontakte zwischen Rom und der Orthodoxie. epdÖ
Staikos weiht Wasser
Erstmals hat in Wien am 6. Jänner, dem Fest Epiphanie, eine Große Wasserweihe der orthodoxen Kirche stattgefunden. Die feierliche Zeremonie wurde vom Wiener griechisch-orthodoxen Metropoliten Michael Staikos geleitet; mit ihm beteten der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura und der bulgarisch-orthodoxe Bischofsvikar Iwan Petkin, die ebenfalls mit vielen ihrer Gläubigen zum Donaukanal bei der Schwedenbrücke gekommen waren.KAP
Sokol "schätzt" Tiso
Wegen einer Äußerung in einer TV-Serie über den slowakischen Präsidenten der Kriegsjahre, Prälat Jozef Tiso, ist der Erzbischof von Bratislava-Trnava scharfer Kritik ausgesetzt. Tiso war vor 60 Jahren zum Tod verurteilt und gehenkt worden. Sokol erklärte im Fernsehen, die Zeit unter Tiso sei auch eine "Zeit des Wohlstands" für die Slowaken gewesen: "Nichts fehlte uns, obwohl doch Krieg war." Er schätze Tiso sehr. Der Zentralverband der Juden in der Slowakei bezeichnete die Äußerungen des Erzbischofs als "nicht akzeptabel". Der Vorsitzende der slowakischen Roma, Ladislav Richter, kritisierte Sokols Worte als "zynisch". Ein Sprecher der Erzdiözese Bratislava-Trnava wies die Vorwürfe als haltlos zurück. Sokols Äußerungen würden "falsch interpretiert".KAP
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