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Politiker instruiert

Der Vatikan hat die katholischen Politiker an ihre Pflicht erinnert, im öffentlichen Leben die von der Kirche gelehrten moralischen und sozialen Grundwerte zu verteidigen. In Fragen des Lebensschutzes (Abtreibung, Euthanasie, Embryonenforschung), der Förderung von Ehe und Familie sowie des sozialen Gemeinwohls gehe es um "unaufgebbare ethische Forderungen", stellt die vatikanische Glaubenskongregation "Lehrmäßigen Note zu einigen Fragen über den Einsatz und das Verhalten von Katholiken im politischen Leben" fest.

Jene Katholiken, die direkt in den gesetzgebenden Versammlungen tätig sind, hätten die "klare Verpflichtung, sich jedem Gesetz zu widersetzen, das ein Angriff auf das menschliche Leben ist". Katholischen Politikern sei es nicht erlaubt, "sich an einer Meinungskampagne für solche Gesetze zu beteiligen oder sie mit der eigenen Stimme zu unterstützen", heißt es in dem Dokument weiter. Einschränkend wird aber an eine Aussage Papst Johannes Pauls II. in seiner Lebensschutz-Enzyklika "Evangelium vitae" 1995 erinnert: Wenn ein Abtreibungsgesetz nicht vollständig abzuwehren ist, könnte es "einem Abgeordneten, dessen persönlicher absoluter Widerstand gegen die Abtreibung klargestellt und allen bekannt wäre, gestattet sein, Gesetzesvorschläge zu unterstützen, die die Schadensbegrenzung eines solchen Gesetzes zum Ziel haben".

Kritik übt das Dokument auch an einer falsch verstandenen "Laizität". Die katholische Morallehre verstehe unter Laizität die Autonomie der zivilen und politischen Sphäre gegenüber der religiösen und kirchlichen. Laizität bedeute aber nicht "Autonomie gegenüber der moralischen Sphäre", betont die Glaubenskongregation und kritisiert einen "intoleranten Laizismus", der den Christen das Recht absprechen möchte, in der Politik entsprechend ihren Überzeugungen zu handeln. Eine Marginalisierung des Christentums würde darüber hinaus die geistigen und kulturellen Grundlagen der Zivilisation bedrohen. APA/KAP

Kothgasser installiert

Im "Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils" möchte der neue Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser seinen bischöflichen Dienst leisten. Wörtlich sagte Kothgasser am Sonntag bei seiner feierlichen Amtseinführung: "Es ist mir wie ein Auftrag und eine große Verpflichtung, den Geist des Konzils und die Aussagen seiner Dokumente umzusetzen in das Heute und Morgen." "Geist des Konzils" bedeute Gesprächsbereitschaft mit allen Menschen auf unterschiedlichsten Ebenen der Gesellschaft, der Kultur, der Konfessionen und der Religionen, der Glaubenden oder Nichtglaubenden, betonte Erzbischof Kothgasser. Für den Dialog gebe es "sowohl im kirchlichen wie auch im politischen Bereich" keine Alternative. KAP

Jäger interimistisch

Das Konsultorenkollegium der Diözese Innsbruck hat Generalvikar Ernst Jäger zum Diözesanadministrator gewählt. Jäger wird die Diözese bis zur Bestellung eines Nachfolgers für den nach Salzburg gewechselten, bisherigen Bischof Alois Kothgasser leiten. KAP

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