Das neue Klagerecht für die höheren Stufen des Pflegegeldes (Furche 27/1995) ändert nichts am unübersichtlichen Pflegealltag: Die Heime erhöhen die Tarife, private Dienstleister arbeiten großteils ohne Qualitätskontrolle, dazu kommen Personal- und Gebäudemängel.
Die Verteilung der 22 Milliarden Schilling Pflegegeld klappte bisher wider Erwarten so gut, daß nun sogar ein Klagerecht darauf eingeräumt wird. Aufbessere Pflegebedingungen warten viele Bezieher hingegen immer noch.
Die Sparmaßnahmen des Unterrichtsministeriums treffen das Schulsystem am Schwachpunkt: Gerade die engagierten Junglehrer werden systematisch aus den Klassen geboxt. Oder gar nicht erst hinein gelassen.
Unabhängig von dem aktuellen n den Kosten-l die Schüler für die Bücher abliefern müssen, gab es bereits zuvor von Lehrer-Seite massive Vorbehalte gegen die Art der geplanten Durchführung.Die Buchhändler, bei denen die Schüler ihre Bücher bisher selbst abholten, weigerten sich, das Inkasso des Zehn-Prozent- Selbstbehaltes zu übernehmen. Zu viel Aufwand sagten sie. Doch die danach gefundene Begelung läßt organisatorisch das Schlimmste befürchten. Und so stellt sich das Mini sterium den Ablau vor: Zu Schulbeginr selbst aus einer Bücherliste ihre benötigten Exemplare aus. Dann
Knapp ein halbes Jahr nach Inkrafttreten der Verpackungsverordnung kann die Abfall-Recycling-Austria (ÄRA), die in Vertretung des Handels die Rückführung des Verpackungsmülls organisieren und bezahlen muß, eine erste Zwischenbilanz zienen. „Die anfängliche Aufregung hat sich gelegt", freut sich zwar Umweltministerin Maria Rauch-Kallat über die Österreicher, die die Grundsätze ihrer Verordnung bereits brav inhaliert haben. Doch nun stellen sich auch die Schwachpunkte im System heraus: Nicht die Konsumenten, sondern die Verpackungshersteller erweisen sich als schwächstes Ghed in der
Mit der Prämienerhöhung der privaten Kranken-Zusatzversicherung haben die Versicherer zu Jahresbeginn wieder beinhartes Kalkül gezeigt. Härter, als es auf den ersten Blick scheint: Nicht nur, daß den Kunden jene Kostensteigerungen weiterverrechnet wurden, die sich aus den heuer teureren Tagsätzen im Spital ergeben. Das alleine macht nur ein Plus von etwa drei bis vier Prozent aus. Man rechnete allerdings damit, daß die Krankenhäuser der magpren Erhöhung dadurch entgegenwirken, daß sid die Patienten einfach länger liegen lassen — um damit mehr Tagsätze verrechnen zu können. Zudem
Alle Jahre wieder beteuern die Krankenversicherer: Die Schmerzgrenze bei den teuren Sonderklasse- Prämien ist endgültig erreicht. Doch siehe da, sie ließ sich auch heuer wieder nach oben verschieben. Trotz Rabatten von Ärzten und Spitälern.
Weil Sie künftig beim Einkauf ja schon die Entsorgung der Verpackung mitzahlen, sollten Ihre bisherigen Müllgebühren sinken. Es sei denn, Ihr Beitrag verliert sich im Geflecht der um Marktanteile kämpfenden Entsorgungsfirmen.
Die Altenbetreuung in Vorarlberg war Vorbild bei der Einführung des neuen Bundes-Pflegegel-des. Indessen wackelt bei dem westlichen Musterschüler der soziale Konsens über die Kosten der hohen Standards.
Die Bundesmittel aus dem neuen Pflegegeldgesetz haben sich die Länder mit dem Versprechen erstritten, ihre Pflegeheime auszubauen. Aufgrund der katastrophalen Zustände dort könnte das allerdings bis zu 62 Milliarden Schilling kosten, wurde in einer Studie festgestellt.
Produziert die Firma Siemens am Markt vorbei ? Der Konzern sitzt auf einem patentierten Mulher-schwelungsverfahren samt Anlage und findet niemanden, der sich für diese Variante der Entsorgung interessiert. Ein umweltschonendes Verfahren zur weitgehenden Vernichtung des Restmülls, der bei aller Mullvermeidung, -trennung und Wiederverwertung übrigbleibt, verstaubt in den Schubladen der Techniker.
Eine Zukunftsvision rückt näher: Die Firma Sony hat ein Aufnahmegerät für Einzel-CD's entwik-kelt. Verbunden mit dem Apple-Macintosh-Computer wird die CD damit als Datenträger für viele Anwendungsbereiche interessant. Zu bewundern übrigens auf der ifabo.Das Ding besteht aus zwei schlichten Metallboxen, etwa in der Größe von herkömmlichen CD-Playem, hört auf den Namen Sony's Writable CD-ROM System und „alleine daß es existiert ist eine kleine Sensation", preist Andreas Pongratz vom Lizenzinhaber Hard+Soft sein neuestes Angebot. Für relativ wenig Geld können auf dem von Sony
Die ersten Verträge zum Wiederaufbau Kuweits waren schon unterzeichnet, bevor die Bomben ihr Zerstörungswerk überhaupt noch getan hatten. Aber erst jetzt wird langsam klar, was überhaupt gebraucht wird: Alles, von Antibiotika bis Zementwerke. Die Chancen für die österreichische Bauwirtschaft, sich ein Stück von dem Kuchen abzuschneiden, stehen aber nicht besonders gut.Die Bundeswirtschaftskammer hat in der saudiarabischen Stadt Riad ein Koordinationsbüro eingerichtet, das Aufträge und Anfragen an österreichische Firmen übermitteln soll. Doch Peter Rattinger, Kuweit-Referent der
Bund.esheerdiskussion , Verunsicherung und gute Wirtschaftslage
blasen zur Retraite: zum Rückzug aus dem
Heer. Wie schon vor zwanzig Jahren. In der Militärakademie
in Wiener Neustadt bleibt der Nachwuchs aus.
Um die österreichische Popmusik ist es zur Zeit eher schlecht bestellt. Der Anteil an nationalen ProduktiOnen am Gesamtmarkt der Popmusik in Österreich lag im vergangenen Jahr bei mageren 7,4 Prozent und seit Jahresbeginn wird die Hitparade in Ö3 nur nach den reinen Verkaufszahlen in den Plattengeschäften ermittelt. Bis jetzt sicherten sich die heimischen Popmusiker den Platz in den Charts durch Altrufe und Post ihrer Fans an Ö3. Damit konnte das Defizit an Werbung gegen-über internationalen Stars wettgetnacht werden. Vor allem Neulinge hatten die Chance, sich durch Konzertreisen in
Die Schwierigkeiten beginnen spätestens bei der Auswahl hit- verdächtiger Werke. Selbst der ORF tappt bei der jährlichen Eurovisi- ons-Songcontest-Ausscheidung je- desmal ins Fettnäpfchen. Maxima- ler materieller Einsatz bietet noch lange keine Garantie gegen pein- liche Pannen. Da kam heuer ein Lied in die Endausscheidung, das gegen die Einsendebedingungen verstieß, da ließen fehlgeleitete Computer die Beratungen einer Fachjury zur Ali- biaktion verkümmern, größtmögli- che Transparenz und Objektivität wurden zugesichert, größtmögliche Verwirrung gestiftet.Das krampfhafte
Dem medialen Aufschrei auf den Kultur Seiten „Aus für Kirchenkonzerte!“ folgte sofort die • behutsame Richtigstellung einiger kirchlicher Stellen. Nun hieß es in den Medien: „Kein Aus für Kirchenkonzerte.“ Die Frage ist aber offenbar vielschichtiger. Die vereinfachenden Schlagzeilen wurden von der Nachrichtenagentur Kathpress korrigiert. Da hieß es: „Vatikanische Instruktion darf nicht ausgehöhlt werden.“Die Richtlinien für musikalische Aufführungen in Gotteshäusern, herausgegeben von der Kongregation für den Gottesdienst in Rom, lösten bei ihrem Bekanntwerden vor
Der Flöte spielende Solist Donald Kachamba kam aus dem südlichen Afrika, sein Begleiter mit der Gitarre war Gerhard Kubik, Universitätsprofessor in Wien, die Musik klang beinahe nach Jazz: ein passender Abschluß eines zweitägigen Musiksymposions der Osterreichischen Gesellschaft für Musik dieser Tage in Wien.Im Rahmen einer vom Europarat initiierten Europäischen Nord/Süd-Kampagne soll nämlich der komplexe Fragenbereich der Nord/Süd-Beziehungen bewußtgemacht werden. Die unter österreichischem Vorsitz vorbereitete Kampagne will die wirtschaftlichen, soziologischen und ökologischen
Die Grün-Alternativen drängen auf den Medienmarkt. Mit „Grünspecht“ , “Brennessel“ und ,.Transparent“ lösen sie Parteizeitungen herkömmlichen Stils endgültig ab.
Gefälschte Briefe haben wieder Saison. Die „Jerusalem Post“ ist nicht deren einziger Empfänger. Täglich sehen sich Redakteure aller Zeitungen vor die Aufgabe gestellt, die Spreu gezielter Falschmeldungen vom Weizen wahrer Sachverhalte zu trennen.Nicht immer ist die Sachlage so einfach, wie im Fall eines jüngst kursierenden, drei Jahre alten Briefes, in dem der bereits ver-storbene,ehemaligeNationalrats-präsident Roland Minkowitsch Informationen über Draken-Be-stechungsgelder an den damaligen Abgeordneten und jetzigen Verteidigungsminister Robert Li-chal übermittelt haben soll.
Für die einen ist es einfach nur „Flohzirkus“, für die anderen bereits ein „Bombengeschäft“ - zumindest bei den Händlern gehen die Meinungen über den Weihnachtshit 1986, die Compact-Disc (CD), auseinander. Die optimistischen Erwartungen, die man in das Weihnachtsgeschäft gesetzt hatte, wurden zwar überall erfüllt, doch die magische 50-Pro-zent-Marke wird noch lange nicht erreicht sein. Bei den diesjährigen Inventuren müssen sich die Schallplattengeschäfte mit einem 25-Prozent-Anteil an verkauften„Spiegelscheiben“ zufrieden geben. „Aber das ist ja auch schon ganz gut,
Die nackten statistischen Daten sind nicht ermutigend. Gleichzeitig mit der „Woche des Religionsunterrichts“ der Erzdiözese Wien stellte das Wiener Institut für Kirchliche Sozialforschung die Ergebnisse einer „Untersuchung zur Religiosität und Kirchlichkeit von Jugendlichen in Österreich“ vor. Während auf der einen Seite der Optimismus und das Bemühen vorherrscht, dem Religionsunterricht ein neues, den Bedürfnissen angepaßtes Gesicht zu verleihen, weisen die Zahlen aus dem Bericht auf ein gravierendes Manko gerade auf diesem Gebiet hin.57 Prozent der befragten Jugendlichen
Heiße Rhythmen in der Kirche? Was man vor 25 Jahren noch heftig diskutierte, nimmt man heute freudig oder gelassen auf: neue Wellen liturgischer Gebrauchsmusik.