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Gebote?

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Im Medienverbundpro-gramm „Christsein im Alltag“ wurde weitgehend auf den ausdrücklichen Hinweis auf ethische Normen verzichtet. Gibt es für den einzelnen Christen, für die Christen als „Volk Gottes“, für ein Volk wie Österreich Grundregeln, Gebote oder Verbote, die helfen, den Alltag zu ordnen und die Grundwerte zu schützen?

Gibt es ethische Gebote, die sowohl den einzelnen wie auch ein Volk unbedingt angehen? Gibt es, um ein aktuelles Beispiel zu nennen, nicht nur für den einzelnen Österreicher, sondern auch für die ,JSkandalrepublik“ Österreich das Gebot: Du sollst nicht stehlen?Du sollst nicht lügen? Gibt es also Gebote, die auch ein Volk, ja die ganze Menschheit binden? Denn Gebote, die nur den einzelnen betreffen, die aber in der Öffentlichkeit, sei es der Kirche oder des Staates, nicht als verbindlich anerkannt werden, sind meist eine Uberforderung des einzelnen und deswegen unwirksam.

Im Volk Israel gab es solche Grundregeln. Sie wurden im Dekalog, in den JZehn Geboten“, zusammengefaßt. Sie waren verbindlich, sowohl für den einzelnen wie für das ganze Volk, fanden auch in den christlichen Kirchen weitgehend Anerkennung und waren durch Jahrhunderte Grundlage der sittlichen Unterweisung.

Welche Bedeutung hatten diese Zehn Worte für das Volk Israel, welche für die Christen in der Vergangenheit, und welche haben sie für den Christen und Nicht-christen heute? Auf diese Fragen soll in den nächsten Beiträgen in dieser Kolumne eine Antwort gesucht werden.

Die aufgeworfenen Fragen sind in einer weltanschaulich und religiös pluralen Welt umso schwieriger. Trotzdem gibt es auch in dieser Welt die Suche nach gemeinsamen ethischen Fundamenten. Ein Beispiel hiefür sind die Menschenrechte, die von allen Mitgliedsstaaten der UNO zumindest theoretisch anerkannt werden.

Diese Menschenrechte bleiben illusorisch, wenn sie nicht die einzelnen und die Völker im Gewissen binden, wenn nicht den Rechten ethisch verpflichtende Gebote entsprechen. Das Recht auf Leben, wird zum Beispiel nur gewährleistet durch das Gebot: Du sollst nicht töten.

Die Menschenrechte sind nicht bedroht durch die vernunftlose Natur, sondern durch den Menschen, der seine Freiheit mißbraucht. Sittliche Gebote sind keine Zwangsmaßnahmen. Sie sind Appelle an den freien Menschen, verantwortungsvoll zu handeln.

Erster Teil einer Serie über die Lebensrelevanz der Zehn Gebote.

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