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Geschwister werden rar

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Wird es in Österreich im 21. Jahrhundert noch Familien mit drei und mehr Kindern geben? Vermutlich nur sehr wenige. Allein von 1971 bis 1988 ist die Zahl dieser Familien von 210.770 auf 94.000 zurückgegangen. Unwesentlich sank die Zahl der Zwei-Kinder-Familien - von 297.650 auf 284.400. Die Zahl der Ein-Kind-Fami-lien ist sogar leicht gestiegen, von 431.246 auf 435.800. Eine stärkere Förderung der Groß-f amilien würde den Trend kaum stoppen, den Staat folglich von Jahr zu Jahr weniger kosten, den Betraf fenen aber sicher eine Hilfe sein.

Die Tendenz ist europaweit ähnlich. Mit einer statistischen Kinderzahl pro Frau von 1,44 (1988) liegt Österreich im Bereich der Zahlen aus einigen EG-Ländern (1986): Belgien (1984): 1,59; Dänemark: 1,48; Frankreich: 1,84; Griechenland: 1,68; Italien: 1,41; Luxemburg: 1,45; Niederlande: 1,55; Bundesrepublik Deutschland: 1,28; Großbritannien: 1,78. Nur Irland hält bei 2,4 (1964 noch 4,07!). In Deutschland hatten zu Beginn dieses Jahrhunderts 62 Prozent der Familien drei und mehr Kinder, in den siebziger Jahren nur mehr 17 Prozent. Dieser Familientyp scheint in Europa nahezu auszusterben. Die Gesellschaft von heute und morgen muß „Geschwisterlichkeit“ außerhalb der Familie lernen.

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