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Konsequenzen für uns selbst
FURCHE: Aus welchen Gründen arbeitet die Katholische Frauenbewegung Österreichs (KFBÖ) bei der Frauensynode mit?
INGRID KLEIN: Die Katholische Frauenbewegung unterstützt die Frauensynode als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Ökumenisches Forum christlicher Frauen in Österreich. Im Rahmen dieser Arbeitsgemeinschaft haben wir heuer schon ein ökumenisches Symposion zum Thema „Meine - Deine -unsere Stimme" mitveranstaltet. Ökumenische, grenzüberschreitende Veranstaltungen halte ich in Zeiten wie diesen für äußerst wichtig, unabhängig davon, welche Position einzelne KFB-Mitglieder zu einer Frauensynode oder zu Feministischer Theologie im allgemeinen haben.
Als Frauen sollten wir die Möglichkeiten für solidarisches Auftreten zu einem Zeitpunkt nützen, in dem gesellschaftlich die Tendenz zur Entsolidarisierung stän-
dig zunimmt. Abgesehen davon, wird unsolidarisches Verhalten gerade von Männern immer wieder als „typisch weiblich" bezeichnet, was wir widerlegen sollten.
Katholische Frauenorganisationen in Deutschland beneiden uns um das gute ökumenische Klima in Österreich, dort herrscht - insbesondere seit der Öffnung der Grenzen zur mehrheitlich protestantischen DDR -eher Konkurrenzdenken zwischen Katholiken und Protestanten. Jedenfalls haben die deutschen Katholikinnen noch keine ökumenische Deutsche Frauensynode abgehalten.
FURCHE: Was erwarten Sie von der Frauensynode in Puchberg?
KLEIN: Ich erwarte und erhoffe mir, daß die Synode beten und arbeiten wird. Uns geht es ums gemeinsame Nachdenken, um den Gedankenaustausch, um das Abwägen und Formulieren von Erkenntnissen und um deren Umsetzung. Synode heißt „Zusammenkunft" und diese -nicht auto-
risierte - Zusammenkunft soll Konsequenzen haben in erster Linie für uns selbst, für unsere Wirkungsmöglichkeiten, in unserem eigenen Kreis. Natürlich werden sich dann auch Appelle und Aufforderungen an unsere Partner in den Leitungsfunktionen daraus ergeben. Für die Frauen untereinander ist es wichtig, miteinander zu beten, zu feiern, zu meditieren.
FURCHE: Was bedeutet für Sie das vorgesehene Thema „Frauen und Macht"?
KLEIN: Ich halte das für ein wichtiges Thema. Von dem bedauernden „Wir haben/möchten keine Macht" sollten wir zu einer positiveren Sicht von Macht kommen, Macht hat ja auch etwas zu tun mit „machen", „ermächtigen", Als zu behandelnde Bereiche scheinen mir Politik, Ökonomie, Sexualität, Spiritualität gut gewählt.
Mit Ingrid Klein sprach Leonore Rambo-sek.
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