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Stile und Methoden

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Sechs- und siebenstellige Preise dominieren zur Zeit in der Salzburger Galerie Welz, die die imponierende Ausstellung „Kunst des 20. Jahrhunderts“ beherbergt. Klimt ist da etwa mit einem seiner Hauptwerke vertreten, dem Ölbild „Obstgarten mit Rosen“ (1911/12), einer Rarität auf dem Kunstmarkt. Und das ist nur eine von etlichen museumsreifen Kostbarkeiten, die, rund 100 Werke, hier in losem Nebeneinander gezeigt werden.

Von Hundertioasser sind zum Beispiel das Aquarell „Das Ziel der grünen Wolke“ (1956) und sein Bild „Der Regen ist mit Gras gefüllt“ (1958) zu sehen, von Oskar Kokoschka die Temperaarbeit „Liegendes Mädchen“ und eine Reihe Kreideporträtstudien, vor allem das ausdrucksstarke Selbstbildnis von 1921, „zu Ehren der hehren Phantasie dem lieben Wolfgang“ gewidmet, oder das Bildnis Lilly Christiansen-

Agostonss'VöWKubtn eine Folge teilweise aquarellierter Feder-Tuschblätter der Jahre 1915 bis 1925, in denen Humor ganz plötzlich ins Tödliche umkippt; von Ernst Ludwig Kirchner Skizzen aus dem Nachlaß, von Paul Klee die köstliche Theaterszene „Im Dianapark“ (1933), wo er mit dichten, dicken Strichen einen Ausflug ins Karikaturistisch-

Verrückte unternimmt; von Erich Meckel eines der frischleuchtenden Mädchenaquarelle (1909), wie sie ihm später nie mehr so reizvoll geraten sind... Und die Werke vieler anderer: Gerstl, Thöny, Hof er. Hrdlicka, Korab, Manzü, Dix, Münch, Picasso.

Wesentlich in dieser bunten Revue der großen Namen, Stile, der kostbaren Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Radierungen, Lithos ist die Zusammenschau, die man sich gerade in Friedrich Welz' Galerie erwartet. Ist er doch mit Oskar Kokoschka geistiger Mitbegründer der einst so erfolgreichen Salzburger Schule des Sehens gewesen. Und die Zusammenschau bewirkt, daß man angeregt wird, nach thematischen Zusammenhängen, formalen Gestaltungsmöglichkeiten, Stilproblemen und -kriterien zu schauen, die Charakteristika gegeneinander auszuspielen. Wie zum Beispiel auf einem

Studienblatt Kokoschkas von etwa 1908, auf dem man verfolgen kann, wie der Künstler sich damals von Egon Schiele inspirieren ließ, ja wie er dessen Darstellungsweise von Händen und Armen systematisch übernahm und für seine expressionistisch geballten Szenen adaptierte.

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