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OLYMPIA UND MERKUR

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Weil wir von allem haben wollen. Von allem, was gut und teuer ist. Und weil wir uns darüber nicht einig werden können, was wir alles haben woHeri.’Und weil die rechte Hand nicht’ wissen will, was ‘die linke’wilf,’sind’ wir-’wieder einmal nahe daran, uns vor aller Welt leicht zu blamieren.

Der Tatbestand ist bekannt: Oesterreich hat sich 1958 um die Olympiade 1964 beworben — und schien Chancen zu haben. Oesterreich hat sich aber im selben Jahr auch um die Weltausstellung 1964 beworben — und schien Chancen zu haben. Nur wußte in ganz Oesterreich niemand, daß es für einen Staat in ein und demselben Jahr beides nicht geben kann (peinlich genug für den, der mitspielen will und die Spielregeln nicht kennt).

Noch peinlicher aber ist, einem normaldenkenden Fremden klarzumachen, daß Oesterreich nicht immer Oesterreich, sondern einmal die Gemeinde Wien ist, ein andermal die Regierung, einmal hüh und einmal hot, einmal schwarz und einmal rot, einmal ein Magistrat, der auf „seiner” Olympiade besteht, die er noch gar nicht hat, ein anderes Mal der Bund, der an seiner” Weltausstellung festhält, die ihm noch niemand anvertraut hat.

Ob wir noch Chancen für dieses oder jenes haben, oder ob sie nicht schon proporz-ional zu unserem heimischen Gezänk ums Spielzeug im Schwinden sind? So, daß uns zu guter Letzt nur ein Festival ganz sicher bleiben wird: das Weltfriedensjugendtreffen, das sonst keiner haben will?

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