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„Die Oesterreichiiche Furch“
.NEW YORK HERALD TRIBÜNE“, Taxi, 31. August.
Ned Russell, einer der führenden Mitarbeiter des Blattes, setzt sich in einem längeren Artikel über Oesterreich mit der Haltung der USA Europa gegenüber auseinander. Er schreibt u. a.:
.Die Vereinigten Staaten ihrerseits haben nicht die Absicht, den ursprünglichen Staats-vertragsentwurl, so wie er ist, zu unterzeichnen. Sie beabsichtigen, über wenigstens zwei wichtige Artikel, denen sie früher zugestimmt halten, die Verhandlungen wiederaufzunehmen. Einer betreue das Uebereinkommen Oesterreich—Rußland über die Pauschalablöst und ,großzügige Oelkonzessionen'. Der andere — und angesichts seiner Vorgeschichte vielleicht unangenehmere Punkt würde Oesterreich zwingen, keine Diskrimination in seinem Außenhandel zu üben.
In der Frage der 150-MilIionen-Dollar-Zahlung an die Russen glauben die Vereinigten Staaten, daB sie schließlich die Rechnung zu bezahlen hätten. Das Dulles-Regime im Staatsdepartement steht dem entschieden ablehnend gegenüber. Zwar würden manch* Oesterreicher nichts gegen die Wiederaul-rollung dieses Aspektes des Staatsvertrage einzuwenden haben, obwohl ein Großteil der österreichischen öffentlichen Meinung wahrscheinlich gewillt wäre, was immer auch für Opfer xu bringen, damit Oesterreich die Rechnung ohne außer tourliche Hille der USA bezahlen könne. Die Oelkonzessionen würden zweifellos für Oesterreich sehr schmerzhaft sein, doch wieder weist alles darauf hin, daß Oesterreich bereit wäre, das Opfer um eines österreichischen Staatsvertrages willen zu bringen. Viele Europäer verfolgen daher die amerikanische Politik in der Oesterreichfrage. Und sie sind über die Tendenz, die sie sehen, sichtlich beunruhigt. Denn sie befürchten, daß die Vereinigten Staaten sich dabei gefährlich starr verhalten und sich so sehr leicht in die Lage hineinmanövrieren könnten, wo sie selbst das letzte Hindernis für eine Einigung bilden würden. Unzweifelhaft wächst in offiziellen Kreisen und bei der breiten Oeffentlichkeit in Europa die Meinung, daß Rußland sich nun in einer Weise verhält, die mehr für die Zukunft erwarten läßt, als dies seit dem End des zweiten Weltkrieges je der Fall war '
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