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HEINRICH VON SCHULLERN:

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Zur 100. Wiederkehr seines Geburtstages

Am 17. April 1865 kam Heinrich v. Schullern, Ritter von und zu Schraffenhofen, in Innsbruck zur Welt. Er sollte einer der repräsentativsten Dichter Tirols werden.

Schullerns Vater Anton war Gymnasialprofessor und Bezirksschulinspektor, der — selbst Lyriker und Ubersetzer — in Beziehungen zu den Brüdern Grimm und Björnson gestanden hatte. Nach absolviertem Medizinstudium wurde Heinrich von Schullern Militärarzt, beschäftigte sich aber schon früh mit literarischen Arbeiten. Die Jahre von 1890 bis 1904 verbrachte er in Salzburg. Bereits 1892 erschien sein erstes Buch „Helldunkel“, das Lyrik und Prosa vereinigte. 1899 gab der Dichter gemeinsam mit Rudolf Greinz anläßlich des 80. Geburtstages Adolf Pichlers den Musen-Almanach „Jungtirol“ heraus. Nach einer Reihe von Erzählungen, erschienen seine ersten Romane, in welchen er an Einzelschicksalen das Schicksal ganzer Stände behandelte. So schrieb Heinrich von Schullern u. a. „Ärzte“, „Katholiken“ und „Jungösterreich“. Andere Romane, die viel gelesen wurden, waren „Roman eines Burschenschafters“, „Im Vormärz der Liebe“ und „Vom Blühen und Verderben“. Seine historischen Romane „Boccaccio auf Schlot) Tirol“, „Der Herzog mit der leeren Tasche“ und „Kleinod Tirol“ vereinten sich zu der Trilogie „Das Land im Gebirge“.

Im Jahre 1917 erhielt Heinrich von Schullern den Bauernfeld-Preis. Von den Novellen und Erzählungen, reich an Zahl, seien einige In zeitlicher Reihenfolge des Entstehens angeführt: „Vampyre“, „Streiflichter“, „Berggenossen“, „Vom Garten des Glaubens“, „Possen des Schicksals“, „Aus Südtirols Vergangenheit“ und „Die Welt der Träume“. Seine Memoiren erschienen unter dem Titel „Erinnerungen eines Feldarzles aus dem Weltkrieg“.

Heinrich von Schullern, dessen literarisches Werk scTion früh anerkannt worden war, war zum Ehrenmitglied der Universität Innsbruck ernannt worden, und die Landeshauptstadt Innsbruck hatte ihm den Ehrenring verliehen. — Als der Dichter am 16. Dezember 1955 in Innsbruck im militärischen Rang als Generalstabsarzt d. R. im 91. Lebensjahr starb, hatte er ein schaffenserfülltes Leben verlassen, dessen die Nachwell mit Dankbarkeit gedenkt.

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