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Lyra und Äskulapstab

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Der weite Himmel über uns und der Blick eines Menschen von unserem Planeten hinauf zu den Sternen lassen die Dimensionen des Alls erahnen. „Die Sterne blicken herab“, dieser weltweit bekannte Roman wurde von J. Ctonin, einem Londoner Arzt, geschrieben. Auch sein Roman „Die Zitadelle“ hat Verbreitung über die ganze Erde gefunden.Von den deutschen Ärzten sind Hans C a r o s s a und Gottfried B e n n als Autoren bekannt. — In Österreich waren Arthur Schnitzler, der Tiroler Karl Schönherr (1867 bis 1943) und der Lyriker und Erzähler Hans Klopfer (1867 bis 1944) Ärzte, welche als Autoren besten Ruf genossen.Von den rezenten Ärzten im deutschen Sprachgebiet sind ein halbes Promille (also einer von zweitausend) literarisch produktiv tätig. Da die Anzahl aller österreichischen Ärzte zwischen 13.000 und 14.000 beträgt, müßten etwa sieben Ärzte — literarische Autoren — in unserem Land zu finden sein.Die Tatsache, daß einige Künstler, Schauspieler und Regisseure auch ein medizinisches Doktorat haben, ist erwähnenswert und beachtlich. Wer würde etwa nicht Michael Verhoeven, Gunther Philipp und Rolf W a n k a kennen. Dr. med. Peter Janisch ist Direktor des Ateliertheaters und führt seit neun Jahren die Regie der Melker Sommerspiele.

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Der weite Himmel über uns und der Blick eines Menschen von unserem Planeten hinauf zu den Sternen lassen die Dimensionen des Alls erahnen. „Die Sterne blicken herab“, dieser weltweit bekannte Roman wurde von J. Ctonin, einem Londoner Arzt, geschrieben. Auch sein Roman „Die Zitadelle“ hat Verbreitung über die ganze Erde gefunden.Von den deutschen Ärzten sind Hans C a r o s s a und Gottfried B e n n als Autoren bekannt. — In Österreich waren Arthur Schnitzler, der Tiroler Karl Schönherr (1867 bis 1943) und der Lyriker und Erzähler Hans Klopfer (1867 bis 1944) Ärzte, welche als Autoren besten Ruf genossen.Von den rezenten Ärzten im deutschen Sprachgebiet sind ein halbes Promille (also einer von zweitausend) literarisch produktiv tätig. Da die Anzahl aller österreichischen Ärzte zwischen 13.000 und 14.000 beträgt, müßten etwa sieben Ärzte — literarische Autoren — in unserem Land zu finden sein.Die Tatsache, daß einige Künstler, Schauspieler und Regisseure auch ein medizinisches Doktorat haben, ist erwähnenswert und beachtlich. Wer würde etwa nicht Michael Verhoeven, Gunther Philipp und Rolf W a n k a kennen. Dr. med. Peter Janisch ist Direktor des Ateliertheaters und führt seit neun Jahren die Regie der Melker Sommerspiele.

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(Dezember 1930 bis August 1965) Der jüngste der österreichischen Autoren, der Satiriker Dr. Pecinka, ist sechsunddreißigjährig im Dienst-aimmer des Arbeiterunfallkrankenhauses in Wien, Webergasse, während seines Nachtdienstes einem plötzlichen Herztod erlegen. Seine Stimme ist noch zu hören. Auf dem Tonband „Äskulap lyrisch und satirisch“ (Pressestelle und Verlag der österreichischen Ärztekammer)

spricht Pecinka eigene satirische Gedichte und vortreffliche humoristische Dialektdichtungen. Der lyrische Autor und Sprecher dieses Tonbandes ist der Wiener Arzt Dr. Walter Emrich. Ein nettes Mitbringsel ist die Broschüre „Der lachende Äskulap“ (Pressestelle und Verlag der österreichischen Ärztekammer) — humoraltherapeutische und medizynische Reimereien von Hans Pecinka.

Das Tonband „Äskulap lyrisch und satirisch“ ist seit 1964 in der Pressestelle der österreichischen Ärztekammer erhältlich (auch Nichtärzte können es kaufen). Dieses Tonband befindet sich als erstes von Autoren besprochenes Tonband im Museum der Stadt Wien, in einigen Heimatmuseen und in den Phonotheken der Nationalbibliothek und der Stadtbibliothek.

Prof. Dr. Friedrich Wallisch (Mai 1890 bis Februar 1969) 47 Bücher waren die Ernte seines literarischen Schaffens. Sein Vater war Regimentsarzt der Kadettenschule in Weißkirchen, wo Friedrich Wallisch am 31. Mad 1890 zur Welt kam. Wenig später übersiedelte die Familie nach Wien, wo er die Volksschule, die Mittelschule und die Universität besuchte. Während des ersten Weltkrieges wurde er in Wien promoviert und aus dem Fähnrich und Leutnant wurde ein Sanitätsoffizier des militärischen Dienstes. Als Standardwerk wurde sein Buch „Die Flagge Rot-Weiß-Rot“ (Männer und Taten der österreichischen Marine in vier Jahrhunderten) bezeichnet. Einige seiner 47 Bücher sind „Die Pforte zum Orient“, „Der Atem des Balkan“, „Neuland Albanden“, „Das Partnerhaus“, „Der König“, „Wilhelm von Tegetthoff“, „Himmelblaues Wiedersehen“, „Die Nichte des Alkalden“ (Heitere Novellen, Heimatlandverlag), „Der pensionierte Briefkasten“ (Heimatlandverlag). Außer seinen völkerkundlichen und historischen sowie medizinischen Publikationen schrieb Friedrich Wallisch Romane, Novellen und Lyrik. praktischer Arzt in Stein an der Donau. Ihm wurde im Jahre 1962 der Kulturpreis des Landes Niederösterreich verliehen. Josef Wenzlitzke wurde in Brünn geboren. Während des ersten Weltkrieges geriet er in sibirische Kriegsgefangenschaft und kehrte nach sechsjähriger Militärdienstzeit zwei Jahre nach Kriegsende, 1920, nach Brünn zurück. 1921 wurde er in Wien zum Doktor der Medizin promoviert. Es erschien von ihm 1938 „Der Herzacker“ (Lyrik), 1943 „Die Verwandlung des Vesal“ (Roman), 1964 „Zwischen Strom und Stein“ (Lyrik), 1968 „Das andere Fenster“ (Novellen), Heimatlandverlag. Er hatte nicht das Talent, Verbindungen anzuknüpfen und manch geschriebenes und unveröffentlichtes Blatt mag noch in Stein an der Donau liegen.

(geb. 1923) ist praktischer Arzt in Villach. Er wurde in Graz geboren und lebt seit seiner frühen Jugend in Villach. Mit dem Maler und Dichter Hans Leb durchwanderte Pototschnig im Ausgang der fünfziger Jahre die Umgebung Villachs und aus dem Photo-graphieren, vom Bild her, das immer mehr zur Metapher, zum Träger eines Sinnes wurde, fand er zur Lyrik — ohne Vorsatz, ohne Planung. Drei Bücher füllte Pototschnig in kurzem Abstand mit Gedichten: „Schatten schrägen ins Licht“, „Nachtkupfer“, „Den Rest teilen die Sterne“. — Seine Prosabände „Der Himmel war lila“ (Hedmatlandver-lag) und „Die grünen Schnäbel“ sind noch im Buchhandel erhältlich, während seine Lyrikbände schon vergriffen sind. — Heinz Pototschnig wurden folgende literarische Auszeichnungen zuteil: 1964 der Kurzgeschichtenpreis der Peter-Rosegger-Stiftung, 1965 der Theodor-Körner-Preis für Literatur, 1967 der Ludwig-von-Ficker-Gedächtnispreis, 1968 der Dramatikerpreis des Theaters der Stadt Baden-Baden.

ist Internist und Rheumatologe. Auf Grund seiner Lautdeutungslehre, welche 1940 bei Deuticke-Wien erschien, wurde ihm der Professorentitel von der philosophischen Fakultät verliehen. — Es erschienen außerdem: 1932 „Der Herr Lipan-eder“ (Lyrik), 1943 „Zehn Reden auf das Lebendige“, 1948 „Von den menschlichen Beziehungen“, 1962 „Die Kulturstraße im Wienerwald“. — Als Epiker wurde er schlagartig bekannt mit seinem Roman „Die Uhr am Schottentor“ (1968). In diesem autobiographischen Roman erlebt man die Gesellschaft der zwanziger und dreißiger Jahre, das vornehme Wiener Bürgertum der damaligen Zeit. Die ersten Seiten des Buches spielen in der Zeit, als Kaiser Franz Joseph noch lebte. Dr. Fenz wurde mit dem Kulturpreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet.

praktischer Arzt in Wien. Durch eine Lyriksendung im österreichischen Rundfunk (April 1970) wurde er als Lyriker bekannt. Derndarsky ist Epiker, Dramatiker und Lyriker. 1961 „Müll und Münzen“, 1961 „Französische Gedichte“, zweisprachig, herausgegeben von Fritz Schalk. — „Die Berufsüberlastung des praktischen Arztes in dichtbesiedelter Gegend läßt vielleicht noch Zeit zum Schreiben, nicht aber zur Verlegersuche.“ So sagte der Autor selbst und gab nach zwei Vorsprachen bei Verlegern auf, sein eigener Manager sein zu müssen. Die Bundesrepublik zeigte sich aufnahmebereiter und zahlreiche kritische Essays konten veröffentlicht werden.

ist Kreisarzt in St. Margarethen im Burgenland. Er wurde 1938 in Wien promoviert, wo er auch die Mittelschule besuchte. Seit seinem 48. Lebensjahr ist er literarisch tätig und schrieb Lyrik. 1965 erschien der Gedichtband „Manege im Freien“. Bevor er sich der Lyrik zuwandte, war er der Holzschnitzerei zugetan. Dann folgten Novellen „Die Monde des Mädchens Yün-Meng“, „Der Graben ruft seine Frösche“, „Zwiebeln für Pater Orlando“, dann Dramen, Hörspiele und dramatische Erzählungen: „Die Madonna der kleinen Hirten“, „Die Schnecken fressen das Gras“, „Der Bruder“, „Der Himmel braucht keinen Milchmann“, „Das Riff bei der Insel Yo“, „Lazarus und der Apfel“. Der Autor arbeitet zur Zeit an der Gestaltung eines Romans.

ist Arzt in Wien. Er ist der lyrische Autor und Sprecher des Tonbandes „Äskulap lyrisch und satirisch“ (Pressestelle und Verlag der österreichischen . Ärztekammer). Die erste Tonbandbesprechung vom Ordinarius des Germanistischen Institutes der Universität Wien, Unit;.-Prof. Dr. Eberhard Kranzmayr, erschien in der österreichischen Ärztezeitung am 10. März 1966. 1967 wurde Dr. Emrich die Josef-Weinheber-Medaille verliehen. Sein Gedicht „Die Sanduhr“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

wurde im April 1970 das Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft für seine Verdienste im Sinne populärwissenschaftlicher Publikationen verliehen. Sein Fachgebiet ist die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.

wurde am 17. Jänner 1923 in Wien-Brigittenau geboren. Sein Vater war Schlossermeister. 1941 begann er das Medizdnstudium an der Universität Wien, das er nach mehrjähriger Unterbrechung durch Kriegsdienst 1948 an der Universität Wien vollendete. Während des Studiums war er Demonstrator am Histologischen Institut, nach 1948 zuerst mehr als ein Jahr am Institut für Pathologische Anatomie, an der I. medizinischen Klinik und von 1949 bis 1955 Assistent an der I. Universitätshautklinik (Prof. Leopold Arzt). 1950 legte er die Amtsarztprüfung ab, 1953 war er längere Zeit an der Hautklinik des Hospitals St. Louis in Paris, seit 1956 übt er eine Facharzt-praxis für Dermatologie in Wien aus. Er veröffentlichte bisher mehr als 20 wissenschaftliche Arbeiten, vor allem über Hautkrebs und malignes Melanom. 1961 bis 1966 hörte er historische Vorlesungen bei Hantsch, Heer und Lhotsky, 1962 veröffentlichte er „Jahrhundert voller Geheimnis“ in der „Furche“, 1962 bis 1964 zahlreiche historische, literaturhistorische und kunsthistorische Feuilletons in der „österreichischen Neuen Tageszeitung“, 1964 „Die Seckauer Apokalypse Herbert Boeckls“ und 1970 „Zwei Bataillone Fallschirmjäger“ in der „Furche“.

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