
Frankreich und Deutschland: Zwei europäische Nr. 1
Nach dem Brexit sind Frankreich und Deutschland in der EU noch wichtiger geworden. Dieser neue Dualismus birgt aber auch Gefahren für die deutsch-französische Freundschaft.
Nach dem Brexit sind Frankreich und Deutschland in der EU noch wichtiger geworden. Dieser neue Dualismus birgt aber auch Gefahren für die deutsch-französische Freundschaft.
Im Straßburger Restaurant „La Marseillaise“ wird elsässische Küche serviert, der kulinarische Ausdruck deutsch-französischer Freundschaft, die geglückte Synthese alemannischer Deftigkeit und französischer Raffinesse, oder wie der Kulturtausendsassa Tomi Ungerer über die Küche seiner Straßburger Heimat sagte: ein Mix aus „französischer Qualität und deutschen Portionen“. Anfang nächsten Jahres feiern Frankreich und Deutschland den 60. Jahrestag ihrer Staatenfreundschaft. Am 22. Jänner 1963 unterzeichneten der französische Präsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer in Paris den Élysée-Vertrag zur deutsch-französischen Zusammenarbeit.
Ausgerechnet im Vorfeld dieses Jubiläums knirscht es in letzter Zeit immer öfter und lauter im Beziehungsgebälk. Ende Oktober wurde sogar der deutsch-französische Ministerrat vertagt. Grund für die Verschiebung war weiterer Abstimmungsbedarf in bilateralen Fragen. Neben der Energie- und Finanzpolitik hakt es vor allem beim Thema Rüstung. „Freundschaft ist schön in guten Zeiten, aber Staaten haben Interessen, die stehen letztlich immer über Freundschaft“, antwortet Wolfgang Petritsch, Präsident des Österreichischen Instituts für Internationale Politik (OIIP), auf die Frage nach dem deutsch-französischen Mit- und Gegeneinander. Im Laufe seiner Karriere als Spitzendiplomat war Petritsch auch Leiter der Ständigen Vertretung Österreichs bei der OECD in Paris und hat dieses Zusammenspiel dort aus eigener Anschauung erlebt.
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