UNO-Klimakonferenz in Glasgow
DISKURSMilitär: Klimakiller im Tarnanzug
Die NATO hat die Brisanz des Klimawandels erkannt, und auch das Bundesheer setzt auf Grün-Initiativen. Ohne Berichtspflicht über den CO2-Ausstoß bleibt das Militär aber der blinde Fleck der Klimakonferenzen.
Die NATO hat die Brisanz des Klimawandels erkannt, und auch das Bundesheer setzt auf Grün-Initiativen. Ohne Berichtspflicht über den CO2-Ausstoß bleibt das Militär aber der blinde Fleck der Klimakonferenzen.
Barack Obama geht es wie der EU. Als Friedensnobelpreisträger werden beide an anderen, an höheren Maßstäben gemessen. Das gilt auch für seine Rede Anfang der Woche bei der Klimakonferenz von Glasgow: „Wir können uns niemanden am Spielfeldrand leisten“, sagte er angesichts der Absagen zur Konferenzteilnahme aus Moskau, Peking und von anderen großen Nationen und forderte, dass alle in den Kampf gegen die Klimakatastrophe eingebunden werden – und sich einbinden lassen! Damit traf Obama den Kern des Problems dieser Klimakonferenz und aller Bemühungen zur Klimarettung: Nur wenn alle mitmachen, jede und jeder Einzelne im Zusammenspiel mit den Lebensgewohnheiten und den daraus resultierenden und davon profitierenden Wirtschaftszweigen einen Beitrag leisten, wird das Klimafass nicht überlaufen.
Der „Fridays for Future“-Bewegung sei Dank: Mittlerweile kann sich auf den ersten Blick kein Gesellschaftsbereich mehr vor der klimapolitischen Greta-Frage drücken. Schaut man aber genauer hin, zeigt sich eine riesige offene Flanke in der Klimarettungsfront: Der Militär- und Rüstungsbereich steht in Glasgow nach wie vor am Klimaspielfeldrand und wurde auch von Obama nicht zum Mitmachen animiert. Obwohl er als früherer US-Präsident sehr genau um die enormen klimarelevanten Dimensionen dieses bis dato Klimaschutzbefreiten Bescheid weiß. Doch Obama spielte den Ball weiter, indem er meinte: „Die Welt ist voller Gretas.“
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