Brücken bauen zwischen den EU-Staaten und den unterschiedlichen Interessen - EU-Abgeordnete Evelyn Regner (SPÖ) bei einem Botschafterschulen-Seminar des Informationsbüros des Europäischen Parlaments in Wien. - © Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Österreich

Botschafterschulen-Programm: Wie Schüler(innen) für Europa begeistern?

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Das Vertrauen in die EU ist in der Pandemie zwar gestiegen, bleibt mit EU-weit knapp 50 Prozent Zustimmung – und in Österreich gar nur 35 Prozent – aber ausbaufähig. Mit dem Botschafterschulen-Programm versucht das Europaparlament, die Jugend zu gewinnen.

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Das Vertrauen in die EU ist in der Pandemie zwar gestiegen, bleibt mit EU-weit knapp 50 Prozent Zustimmung – und in Österreich gar nur 35 Prozent – aber ausbaufähig. Mit dem Botschafterschulen-Programm versucht das Europaparlament, die Jugend zu gewinnen.

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Kann man Europa lernen? Ja, der Kontinent hat allerdings lange, viele Kriege und Katastrophen für dieses Zusammenraufen gebraucht – Rückschläge, siehe Brexit, nicht ausgeschlossen.

Kann man Europa vertrauen? Jein. Laut jüngster Eurobarometer-Umfrage aus dem Frühjahr gibt knapp die Hälfte der EU-Bürgerinnen und -Bürger (48 Prozent) der Union eine positive Bewertung ab. Für die EU ist das Bewertungsglas damit halbvoll, denn das Ansehen der EU hat sich mit diesem Wert auf einem seit über einem Jahrzehnt nicht mehr erreichten Höchststand eingependelt. Wobei die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten riesig sind: In Portugal haben 84 Prozent einen guten Eindruck von der EU und zwei Prozent einen „eher negativen“. In Österreich, auf dem anderen Ende der Umfrageskala, überwiegen für lediglich 34 Prozent die positiven Seiten der EU, 39 Prozent stehen ihr neutral und 27 Prozent ablehnend gegenüber.

Kann man Europa vertrauen lernen? Ja, sagt das Europäische Parlament und zielt mit seinem Botschafterschulen-Programm darauf ab, „das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für die parlamentarische Demokratie, die Rolle des Europäischen Parlaments und die europäischen Werte zu schärfen“. Die Erwartungen an dieses Programm schraubte der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Othmar Karas, bei der Ernennung von 15 weiteren österreichischen Botschafterschulen im vorigen Schuljahr hoch: „Die Botschafterschulen spielen eine essenzielle Rolle dabei, Schülerinnen und Schüler für die europäische Idee zu begeistern, das Interesse an der Europäischen Union zu fördern und den Mehrwert des europäischen Projektes zu vermitteln. Ihr Engagement ist entscheidend für das Gelingen – nicht nur des Projekts, sondern der Idee Europa.“

1500 EU-Multiplikatorinnen

Um die Akkreditierung als Botschafterschule zu erlangen, müssen die sich bewerbenden Schulen sechs europaweit einheitliche Kriterien zur Vermittlung europäischer Themen und Werte im Schulalltag erfüllen. Karas ist als Vizepräsident für die Bereiche Informationspolitik und Beziehungen zu den Bürgern zuständig – die 74 zertifizierten EP-Botschafterschulen in Österreich sind ihm und dem Europaparlament als starke Multiplikatorinnen dafür sehr willkommen. EU-weit umfasst das Netzwerk mittlerweile 1500 zertifizierte Botschafterschulen, 3700 als Seniorbotschafter ernannte Lehrkräfte und 23.000 Juniorbotschafter unter den Schüler(inne)n. Und jedes Schuljahr kommen neue dazu.

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