Christiane Spiel: "Wir müssen verlorene Kinder zurückholen"
Bildungspsychologin Christiane Spiel über Lernen unter Covid-Bedingungen, Selbstvertrauen, Risikoschüler, die aus dem System gefallen sind – und Lehren aus der Krise.
Bildungspsychologin Christiane Spiel über Lernen unter Covid-Bedingungen, Selbstvertrauen, Risikoschüler, die aus dem System gefallen sind – und Lehren aus der Krise.
Wie geht es Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften nach mehr als einem Jahr Lernen unter Covid-19-Bedingungen? Das hat Christiane Spiel gemeinsam mit Barbara Schober und Marko Lüftenegger von der Fakultät für Psychologie der Universität Wien in mehreren Befragungen erhoben. Im Gespräch mit der FURCHE rekapituliert die Bildungspsychologin die Ergebnisse, erklärt, was dies für das Vertrauen der Beteiligten in die Schule bzw. in sich selbst bedeutet – und formuliert ihre Erwartungen an die Zukunft der Schule. (Hören Sie hier das vollständige Gespräch als Podcast).
DIE FURCHE: Sie haben während der Covid-Pandemie in bislang fünf Online-Erhebungen tausende Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonen gefragt, wie sie mit dieser Pandemie und den Maßnahmen dagegen zurechtkommen. Inwiefern kann man die Zunahme an Schulabmeldungen als Zeichen generell abnehmenden Vertrauens in die Schule interpretieren?
Christiane Spiel: Ich finde, dass ist zu radikal gedacht. Die Mehrheit der Eltern und Schüler(innen) hat in unseren Erhebungen gesagt, dass sie sich in der Schule sicher fühlt: sowohl dahingehend, dass ihre Gesundheit nicht durch Covid gefährdet ist – als auch dahingehend, dass man insgesamt darauf vertraut, dass die Schule die richtigen Maßnahmen trifft und man auch gut informiert wird. Und wenn wir uns die Anzahl der Schulabmeldungen ansehen, so ist diese in Relation zur Gesamtzahl der Schüler(innen) trotzdem relativ niedrig. Auch wenn es natürlich insgesamt eine sehr bedenkliche Entwicklung ist.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!