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Holz im Hohen Haus
In den österreichischen Wäldern wächst pro Sekunde ein Festmeter Holz zu, das entspricht einem Holzwürfel von einem Kubikmeter.
In den österreichischen Wäldern wächst pro Sekunde ein Festmeter Holz zu, das entspricht einem Holzwürfel von einem Kubikmeter.
Rechnet man weiter, ergibt der Zuwachs in zwei Minuten und 17 Sekunden die Höhe des Stephansdoms, nach einem Tag ist die Strecke Wien-Gloggnitz erreicht und nach einer Woche Wien-Venedig. Dieses Bechenbeispiel stellte Nationalratspräsident Heinz Fischer an, als in der „Woche des Waldes”, in der Säulenhalle des Parlaments, der „Sekundenzuwachs” des österreichischen Waldes übergeben wurde.
Jährlich kommt somit der Wald auf 31 Millionen Festmeter Holzzuwachs. Entnommen werden jedoch nur 20 Millionen Festmeter - etwas weniger als zwei Drittel des Gesamtzuwachses. Es könnte also noch wesentlich mehr Holz genutzt werden, ohne den Waldbestand zu verringern oder zu gefährden, ist Markus Hoyos, Vizepräsident des Hauptverbandes der Land- und Forstwirtschaftsbetriebe Österreichs überzeugt. Damit die Chancen, die im Wald- und Holzland Österreich liegen auch genützt werden können, müssen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für den Rohstoff Holz verbessert werden.
Hoyos fordert daher: „die Förderung der Verwendung von Holz als Bio-masse, die Ökologisierung des Steuersystems, holzfreundliche Bauordnungen, den verstärkten Einsatz von Hol' bei öffentlichen Bauten und die Be-duktion der Luftschadstoffe, insbesondere des waldschädigenden Ozons durch Forcierung des Sommerbenzins.”
Ins gleiche Horn stieß Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer. Für die österreichischen Waldbauern sei der Wald ein wichtiges Einkommensstandbein, wobei eine verstärkte Nutzung möglich und auch im Interesse einer optimalen Waldbewirtschaftung wäre. 46 Prozent der Gesamtfläche unseres Landes sind mit Wald bedeckt. Er schützt vor Lawinen, Muren und Steinschlag. Er filtert die Luft und das Wasser und für viele von uns ist er eine Quelle der Ruhe und Erholung. Den Wald zu erhalten heißt, ihn richtig zu pflegen. Zu dieser Einsicht kam auch Brüssel.
Die Europäische Union, gab der Landwirtschaftsminister bekannt, wird in den Jahren 1995 bis 1997 zu Österreichs Aufforstungs- und Waldpflegemaßnahmen 304 Millionen Schilling beisteuern. Profitieren werden davon jene Landwirte, die mindestens 25 Prozent ihres Einkommens aus einer landwirtschaftlichen Tätigkeit erzielen.
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