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Wachsendes Beamtenheer
Große Begriffsverwirrung: Das ist der erste Eindruck bei einer etwas eingehenderen Beschäftigung mit der Statistik, die über die Beschäftigung im Bereich der öffentlichen Hand Auskunft gibt. Da wird der Begriff Beamte einmal im Gegensatz zum Vertragsbediensteten (der nur einen kündbaren Vertrag hat) oder als Summe der von Gebietskörperschaften Beschäftigten verwendet.
Als Beamte weist der Hauptverband der Sozialversicherungsträger für 1993 in Österreich 364r000 Personen aus. Das sind laut derselben Statistik 11,9 Prozent der unselbständig Beschäftigten in Österreich - eine Zahl, die wiederum weit von der in der oben abgebildeten Graphik (21 Prozent) abweicht.
In den letzten 35 Jahren ist diese Zahl um rund 110.000 - um etwa 45 Prozent - gestiegen. Von den erwähnten 364.000 „Beamten” beschäftigte der Bund 240.000 und zwar: 172.600 pragmatisierte Beamte und 64.300 Vertragsbedienstete. Die
übrigen „Beamten” sind in den Ländern und Gemeinden tätig (siehe Abbildung, aus der ein besonders hoher Anteil von öffentlich Bediensteten in Wien zu erkennen ist, nämlich 43 je 1.000 Einwohner gegenüber rund 24 für die anderen Bundesländer). Bund und Länder wenden einen relativ hohen Anteil ihrer Budgets für Entlohung ihrer Mitarbeiter auf. Bei den Ländern beträgt dieser Wert durchschnittlich 31 Prozent (ohne Wien, dessen Zahlen nicht vergleichbar sind), bei den Gemeinden (ohne Wien) 24 Prozent und beim Bund 17 Prozent-
Nicht in diesen Zahlen sind jedoch enthalten sind die Pensionsleistungen, die in Österreich die öffentlichen Körperschaften selbst tragen. Dabei handelt es sich um beachtliche Beträge.
So muß der Bund etwa 44 Prozent jenes Betrages, den er für seine aktiven Mitarbeiter aufwendet, für Pensionen bereitstellen. Bei den Ländern beträgt der entsprechende Wert 25, bei den Gemeinden 16 Prozent. In allen Fällen ist eine steigende Tendenz des Anteils der Pensionsleistungen zu verzeichnen.
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