Das neue Buch von David Flusser beinhaltet mehr, als der Titel verrät. In der Einleitung umreißt Flusser selbst sein Anliegen: „...daß die hebräische Wahrheit' im Neuen Testament auch als eine fördernde Kraft für eine neue Besinnung in der Dogma-tik, in der Glaubenslehre wirken kann." Insbesondere erwähnt er sodann die Rede vom Heiligen Geist und die Christologie.Die Hauptthemen, die angeschnitten werden, sind Maria, die Christuslieder im Neuen Testament, die Frage, ob sich Jesus selbst als Messias verstand sowie das Problem der nichtjüdischen Gemeinden und der Einfluß des
Das Lexikon der christlich-jüdischen Begegnung, im Dialog zwischen dem Juden, Jakob J. Petu-chowski, Professor für jüdischchristliche Forschung am Rabbinerseminar in Cincinnati, und dem Christen, Clemens Thoma, Professor für Bibelwissenschaft und Ju-daistik an der Theologischen Fakultät Luzern, entstanden, ist unentbehrliches Hilfsmittel für den christlich-jüdischen Dialog. Die Beiträge sind zwar jeweils von einem der Autoren gezeichnet, wurden aber in gegenseitiger Korrektur, also wiederum im Dialog, ausgearbeitet.Das Lexikon enthält eine Auswahl von Stichwörtern, wie Pharisäer,
Das vorliegende Buch ist das Ergebnis eines im November 1987 veranstalteten Förschungsge-sprächs. Die Beiträge umfassen ein weites Spektrum: von den Kirchenvätern und dem Neuen Testament über das Mittelalter bis hin zum 2. Vatikanischen Konzil und danach. Bedeutsam scheint der Gedanke von Jözef Niewiadomski, daß es nicht genügt, die antijüdischen Aussagen des Neuen Testaments durch die historisch-kritischen Untersuchungen als situationsbedingt zu relativieren, sondern vielmehr ihren selbstkritischen Hintergrund freizulegen und auf sich selber zu beziehen.Ekkehard Stegemann
Richard E. Friedman möchte mit diesem Buch „eine Vorstellung von den Autoren der Bibel vermitteln, die für ein breites Publikum interessant ist", denn „die Analyse der biblischen Autorenschaft ist weithin unbekannt oder unverstanden geblieben". Dieses Ziel ist begrüßenswert und Friedman versteht es, in spannender Weise nicht nur die Autoren der vier Quellen des Pen-tateuch lebendig werden zu lassen, sondern auch andere Aspekte der biblischen Geschichte wie etwa die Spannungen zwischen den aaro-nitischen Priestern und den Leviten. Sehr interessant ist die These Friedmans, daß
Die offiziellen Verkündigungen der Kirche bleiben oft lebloses Pa- pier und dringen nicht in die Pra- xis, bis in die Herzen. Diese Gefahr besteht auch für die Vatikanischen Erklärungen bezüglich des Verhält- nisses der Kirche zum Judentum. Insofern ist das Büchlein von Rein- hard Neudecker - ein Versuch die- se Texte bekannt und verständlich zu machen - ein begrüßenswertes Unternehmen. Der Titel des Bu- ches läßt jedoch das eigentliche Anliegen nicht erkennen, denn nur ein Fünftel des Umfangs beschäf- tigt sich mit den „vielen Gesichtern des einen Gottes". Allerdings kön-
Der Autor nennt sein Werk einen „Versuch einen kleinen Ausschnitt jüdischer (und österreichischer) Geschichte anzudeuten". In Wirklichkeit enthält das Buch aber eine solche Fülle von Informationen, daß es in einer kurzen Besprechung nicht möglich ist.dem gerecht zu werden. Es bietet eine durch Dokumente reich belegte ausführliche Darstellung der wechselhaften Geschichte des österreichischen Zionismus. Nicht nur die Entstehung und Entwicklung der verschiedensten zionistischen Vereine, Gruppierungen und Parteien werden genau beschreiben, wobei längere Zitate aus den
Diese Niederschrift der „Bibelarbeit“ für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 1981 entbehrt meines Erachtens der Voraussetzung des Dialogs, daß nämlich jeder der beiden Partner seine Meinung äußert, ohne den anderen dabei vereinnahmen zu wollen.Bei Gollwitzer bekommt man aber den Eindruck, daß er seinen christlichen Glauben in bezug auf Jesus auf gibt oder wenigstens abschwächt, um sich nicht zu einem Jesusbild zu bekennen, welches Lapide nicht annehmen könnte.Lapide hingegen sieht unterschiedliche Auffassungen als „Hindernisse einer christlichjüdischen Verständigung“ an.
Dem Verlag gebührt ein herzliches Danke für die Veröffentlichung der vorliegenden Gespräche des Verlagsleiters Bernhard Moosbrugger mit Kardinal Franz König und Ernst Ludwig Ehrlich, Basel, dem europäischen Direktor des Bnai Brith. Es ist dies kein wissenschaftliches Buch, sondern ein Zeitzeugnis für die Entwicklung des christlich-jüdischen Gesprächs in den letzten Jahrzehnten und daher gerade für junge Leute, für die das 2. Vatikanische Konzil bereits Geschichte ist, eine ausgezeichnete Lektüre. Die einleitende Selbstdarstellung der beiden Gesprächspartner unterstreicht die
Das Büchlein ist aus einer Tagung der Katholischen Akademie Freiburg hervorgegangen. Es enthält nicht bloß die Entste-hungs- und Wirkungsgeschichte des Lehrhauses, sondern auch eine Würdigung einiger Personen, die maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt waren: Franz Rosenzweig, Martin Buber, Abraham Joschua Heschel und Erich Fromm.Rosenzweig war Mitbegründer, erster Leiter und führender Kopf des Lehrhauses. Für ihn war das Ziel jüdischer Erwachsenenbildung nicht Verbreitung von Bildung, sondern Gestaltung durch Bildung. Die Schüler sollten später selber Lehrveranstaltungen
Das neue Buch Franz Mußners behandelt eine Vielfalt von Themen, die für das christlich-jüdische Gespräch von eminenter Bedeutung sind. Neben der Frage nach dem Anspruch Jesu und nach seiner Sendung sind die Kapitel über die Gesetzes- und Rechtfertigungstheologie im Ga-later- und im Römer-Brief von besonderer Bedeutung. Hier zeigt Mußner, daß die Gesetzespolemik des Paulus sich nicht gegen Juden, sondern gegen Mitchristen, wahrscheinlich gegen Judenchristen, richtet.Befremdend wirken hingegen einige andere Behauptungen: etwa, daß Pilatus Jesus aus Furcht vor den Juden verurteilte; daß
Salcia Landmann, die sich selber als Jüdin, jedoch „ungläubig“ bezeichnet, legt ein Buch vor, von dem man trotz der packenden Uberschriften nur abraten kann. Sie wül beweisen, daß Jesus im rabbinischen Schrifttum deshalb nicht erwähnt wird, weü es auf Grund seiner Naherwartung zu keinem Dialog zwischen ihm und den Pharisäern kam. Dafür geriet er in Konflikt mit den Sadduzä-ern, deren Tempeleinnahmen er beanstandete. Die Autorin gibt in diesem Punkt selber zu, daß ihre Ausführungen antisemitisch verstanden werden könnten.Ihr mangelndes Verständnis für das Religiöse führt zu
Die vorliegende „Geschichte des Judentums“ von Abba Eban, der 1966 bis 1974 israelischer Außenminister war, beschreibt nicht bloß die Geschichte des Judentums. Eban versteht es in meisterhafter Weise, die jüdische Geschichte in der Weltgeschichte zu situieren. Das Resultat ist eine faszinierende Darstellung der jüdischen Geschichte von Abraham bis in die allerletzte Zeit.Damit erfüllt Eban sein Ziel: die Geschichte der Begegnungen der Juden mit Völkern anderer Kulturen—insbesondere der Kulturen Mesopotamiens, des Mittelmeerraumes, Europas und Amerikas — zu erzählen. Abba Eban
Die Autorin, Johanna Kohn, schreibt, daß sie sich „als weiße europäische, deutsche Christin mit einem jüdisch klingenden Namen von den Anliegen der christlich-jüdischen Verständigung betroffen fühlt“. Von daher hat sie selber zwei Anliegen: Erstens, eine theologische Verständigung, in der die theologische und religiöse Identität des Dialogpartners geachtet wird, und zweitens, eine kritische und bewußte Aneignung deutscher Geschichte und Gegenwart, und zwar vor allem innerhalb der Theologie.Zum ersten Punkt stellt sie eine Reihe von Forderungen an die Kirchen, speziell an die
Ben-Chorin geht der Frage nach, wie man nach Auschwitz über Gott reden beziehungsweise zu Gott beten kann. Die Leiden des Holokaust können mit keinen anderen Leiden verglichen werden, weder mit den Verfolgungen der Juden in früheren Jahrhunderten noch mit den Massentragödien anderer Völker.Deshalb stellt sich die Frage der Theodizee in besonderer Schärfe und Dringlichkeit nach Auschwitz. Verschiedene jüdische Autoren haben darauf verschiedene Antworten gegeben. Es ist dies eine Frage, die Juden und Christen in gleicher Weise betrifft. Ben-Chorin hat dieses Problem zum ersten Mal 1956 in
Das vorliegende Buch wurde anläßlich des zwanzigsten Jahrestages der Promulgation von „Nostra Aetata" herausgegeben.Johannes Oesterreicher, der Autor der hier abgedruckten Vorträge und Artikel, war aktiv an der Entstehung dieser Erklärung beteiligt. Er würdigt die Arbeit jener, die den Weg ebneten, in erster Linie Kardinal Bea, dem der erste Beitrag gewidmet ist. Er beschreibt ferner die faszinierende und dramatische Geschichte der Erklärung und zeigt, wie Ungeschicklichkeiten und Mißverständnisse ihre schnelle Annahme verhinderten.Oesterreicher kommentiert auch die JErklärimg über
Yaffa Eliach, die das „Center for Holocaust Studies“ in New York leitet, versucht durch diese Sammlung chassidischer Geschichten, „den Holocaust von einem anderen, bisher unerforschten Aspekt her zu beleuchten.“ Die Geschichten geben Zeugnis vom Gottvertrauen, von der Hoffnung und vom Mut sowie vom Einfallsreichtum mancher frommer Juden in der Hölle der NS-Lager.Die Hoffnung ließ solche Kräfte mobilisieren, die sterbenskranke Menschen noch weiter aufrecht hielten. Zum Uberleben war Mut notwendig, der Mut, sich in die größte Gefahr zu begeben und dabei den Anschein der Gelassenheit
Der hebräische Ausdruck „Golem“ findet sich in Ps 139,16, wo er „formlose Masse“ oder „Embryo“ übersetzt wird. Später wurde unter Golem ein künstlich geschaffener Mensch verstanden.Im Anschluß an die Uberlieferung von der Erschaffung Adams bildeten sich Sagen von einem sprachlosen, künstlichen Menschen, der kraft des Gottesnamens von Kabbalisten erschaffen wurde. Die eigentliche Golemsage knüpft an die Gestalt des Rabbi Low und sieht in ihm den Schöpfer des Golem. Verschiedene Dichter, insbesondere Gustav Meyrink, haben die Sage des Golem behandelt.Wiesel läßt den Leser
Mit diesem Buch wird Ernst Ludwig Ehrlich gewürdigt, einer der bedeutendsten jüdischen Vertreter des christlich-jüdischen Dialogs im deutschen Sprachraum. Im 1. Teil antwortet Ehrlich auf Fragen bezüglich des christlich-jüdischen Gesprächs, der theologischen Vorurteile der Christen gegenüber den Juden und der Haltung zum Staat Israel sowie auf Fragen betreffend seine eigene Lebensgeschichte.Der 2. Teil enthält Aufsätze und Vorträge Ehrlichs: über das christlich-jüdische Gespräch vor und nach dem 2. Vatikanischen Konzil, über das Verhältnis Luthers zu den Juden, über die Jut den
In dieser Sammlung von Briefen werden sowohl die jüdische Geschichte vor uns entfaltet als auch die inner-jüdischen Auseinandersetzungen und das Verhältnis von Juden und Christen aufgedeckt. Auf dem Hintergrund von Judenaustreibungen und Verfolgungen wird der innere Kampf ums Uberleben deutlich. Die einen suchen die Lösung in vertiefter Religiosität und Treue zu den Traditionen der Tora, die anderen meinen, durch Anpassung an die christliche Umgebung dem Judenhaß zu entgehen.Daß es lange vor der Entstehung des Zionismus christliche Vorschläge gab, einen eigenen Judenstaat zu gründen,
Es ist dankenswert, dieses Buch von Schoeps neu aufzulegen. Obwohl es seit der 1. Auflage vor bald fünfzig Jahren kaum verändert wurde, behält es seinen Wert als eine Dokumentation des christlich-jüdischen Verhältnisses in den ersten neunzehn Jahrhunderten unserer Zeitrechnung.Die Religionsgespräche der ersten Jahrhunderte waren eher Selbstgespräche innerhalb der eigenen Gemeinschaft. In den Disputationen des Mittelalters erzwangen die Christen von den Juden öffentliche Stellungnahmen und Verteidigungen. Erst die Aufklärung im 18. Jahrhundert ermöglichte Diskussionen
Das vorliegende Buch hat alle guten Eigenschaften, die man sich wünscht: es ist leicht und - pannend geschrieben mit einer Prise Humor, es gibt eine Fülle von Informationen über Lehre und Leben der Juden und behandelt dabei Themen, die jeden Menschen betreffen, wie die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Gebets angesichts der Tatsache, da Gott sowieso alles wisse.Herman Wouk schreibt von dem, was er selber glaubt und lebt. Man erfährt hier mehr als in manchem wissenschaftlichen Werk so zum Beispiel über den Brauch, die Verlesung der Tora für Wohltätigkeitszwecke zu versteigern. Die
Der Autor bietet eine ausgezeichnete Zusammenfassung der religiösen Bedeutung des Staates Israel für die meisten Juden und für eine Anzahl christlicher Theologen. Er beschränkt sich nämlich auf die Position der Parteien in Israel, die Haltung der christlichen Araber in Israel, diverse kirchliche Erklärungen sowie Ausführungen einzelner Theologen, kurze Geschichte des Zionismus ist vorangestellt. Seinen eigenen Standpunkt faßt er abschließend zusammen: Die Landverheißung hätte auch heute noch sowohl für Juden als auch für Christen eine Bedeutung. Der Staat Israel sei trotz aller
Das vorliegende Buch unterscheidet sich von anderen Büchern über Jesus, den Juden, dadurch, daß der Autor kein Jude, sondern katholischer Theologe ist. Es ist sein Anliegen, den menschlichen Jesus, den Juden Jesus, neu ins Blickfeld der Christen zu bringen, da dieser seit Jahrhunderten durch den Christus, den Auferstandenen, aus dem Bewußtsein verdrängt worden ist. Volken zeigt auch den jüdischen Ursprung des Christentums auf.Er geht davon aus, daß das Jude-Sein Jesu sowohl auf christlicher als auch auf jüdischer Seite in früheren Zeiten verdrängt wurde. Zu dieser Verdrängung
Das christlich-jüdische Gespräch in Österreich wird heute insbesondere von drei Organisationen getragen. Die älteste ist die „Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich", die in den fünfziger Jahren als Reaktion auf den neuaufgeflammten Antisemitismus, und um diesen zu bekämpfen, entstanden ist. Die Aktion hat sich besonders durch ihre Jugendkonferenzen verdient gemacht und bemüht sich seit einigen Jahren durch Lehrerkonferenzen, die Erläuterung der Zeitgeschichte in den Vordergrund des Geschichtsunterrichts zu stellen. Ein weiteres Anliegen der Aktion war seit je, die
Das neue Büchlein von Pinchas Lapide enthält im wesentlichen die gleichen Gedanken wie sein vor zwei Jahren im gleichen Verlag erschienenes Buch: „Die Bergpredigt — Utopie oder Programm?" (Siehe FURCHE Nr. 41 vom 12.10. 1983.) Man könnte es als eine verkürzte Neufassung bezeichnen, da es an vielen Stellen mit dem früheren Buch fast wortwörtlich übereinstimmt.Neu an dem jetzigen Bändchen ist Lapides kommentierte Ubersetzung der Bergpredigt, oder, wie er es nennt, der „Berglehre" Jesu. Diese Ubersetzung kann für ein vertieftes Verständnis der „Berglehre" eine Hilfe sein.WIE
Zum „Gegenwärtigen Stand der christlich-jüdischen Bemühungen" veranstaltete der Koordinierungsausschuß für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Wien eine Vortragsreihe. Ein Bericht:
Dieses Büchlein von „Rabbinergeschichten" enthält Erzählungen, die wie Märchen eine tiefere Lehre vermitteln wollen. „Was in den nacherzählten Geschichten geboten werden sollte, war nicht in erster Linie der Rabbi aus der Biographie, sondern der Rabbi, von dem erzählt wurde." Auch heute erzählt man gerne Anekdoten über Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, um einen bestimmten Charakterzug wiederzugeben. Ebenso erfährt man durch die spannenden Rabbinergeschichten dieses Werkes, welche Bedeutung der Rabbi in den Augen der Bevölkerung jeweils hatte.Was der Rabbiner
Wiesel stellt uns hier fünf biblische Gestalten vor und benützt dabei nicht nur die biblischen Texte, sondern auch die Midra-schim, die jüdischen Erzählungen und Erweiterungen der biblischen Texte.Die Betrachtung Josuas, des Befehlshabers, wirft die Frage eines gerechten Krieges auf. Elia hat immer eine große Rolle in der jüdischen Tradition gespielt — als Prophet, Wundertäter, Mann Gottes, Freund der Menschen, Beschützer Israels und Vorläufer des Messias. Auch die tragische Gestalt Sauls versucht Wiesel zu verstehen.Jeremias wird uns als Schriftsteller und moderner Chronist
In diesem Buch findet die Lehre Jesu eine sehr zeitgemäße Deutung aus der Feder eines Juden.Lapide will zweierlei aufzeigen: einerseits, daß der Inhalt der Bergpredigt Jesu gut jüdische Lehre war und ist, anderseits, daß diese Lehre auch heute noch eine reale Bedeutung hat.Lapide meint, daß Jesu Lehre politisch und revolutionär war. Revolutionär war Jesus durch seine „Entfeindungsliebe“ und durch seinen gewaltlosen Widerstand. Abschließend meint Lapide, daß die Bergpredigt heute deshalb Aktualität hat, weil unsere Situation der zur Zeit Jesu ähnlich ist.Der Autor sieht in der
Ein zutreffenderer Titel dieses Buches wäre: „Mit einem Juden“ — nämlich mit Pinchas Lapide — „die Bibel lesen“. Der Autor bringt wohl rabbinische Erklärungen, trennt sie jedoch meist nicht deutlich von seinen eigenen.Anliegen Lapides ist es, den Christen das Alte Testament, die hebräische Bibel, näherzubringen. Für christliche Leser besonders wertvoll ist sein Bemühen, Leben und Lehre Jesu, wie sie uns im Neuen Testament überliefert sind, durch Vergleich mit jüdischen Quellen zu erklären, so zum Beispiel die Begründung für die Jerusalem-Wallfahrt des 12jährigen Jesus
Die moderne Bibelwissenschaft hat erkannt, daß es eine Entwicklung der Gottesvorstellung im Alten Testament gibt. Den Monotheismus, den Glauben an einen einzigen Gott, der den Glauben an die Existenz anderer Götter grundsätzlich ausschließt, gab es rticht von Anfang der biblischen Geschichte an.Die Autoren des vorliegenden Buches zeigen nun diese Entwicklung auf. Auf Grund der schwierigen Forschüngslage sowie des Neulands, das sie betreten, vertreten sie dabei keine völlig einheitliche Theorie. Sie gehen aus von der Hypothese, daß die älteste Religion Israels polytheistisch war. Erst
In diesem wahrlich bahnbrechenden Buch will Flusser den jüdischen Hintergrund der Gleichnisse Jesu aufzeigen, denn diese gehören der gleichen Gattung an wie die ältesten rabbini- schen Gleichnisse und beide haben den Zweck, das einfache Volk von einer moralischen Wahrheit zu überzeugen.Durch diesen Vergleich soll dem Leser geholfen werden, die Gleichnisse Jesu so zu verstehen, wie sie gemeint waren, nämlich in erster Linie als Vehikel für die sittliche Botschaft Jesu und nicht als Warnung vor der Endzeit.Flusser zeigt unter anderem, daß „die Gleichnisse nicht ein Verstockungsmittel
In einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen für das Judentum interessieren, hat die vorliegende Gebetsauswahl eine besondere Bedeutung. Gerade in der Liturgie drückt sich eine Religion am deutlichsten aus. Petuchow-ski hat es verstanden, die wichtigsten Gebete der Juden nicht nur in einem ansprechenden Deutsch vorzulegen, sondern auch kurz zu kommentieren.Neben den Gebeten der Wochentage und des Sabbats sind auch Gebete der Festtage in die Sammlung aufgenommen. Aber auch die wichtigsten Gebete im Leben des Juden finden wir in diesem Büchlein: Beschneidung, Trauung und Beerdigung.
Die Person Jesu war öfters ein Thema des christlich-jüdischen Gesprächs der letzten Jahre, viel seltener jedoch die Person des Paulus. Insofern kann das vorliegende Bändchen, trotz mancher Fragezeichen, die man gegenüber einigen Behauptungen der Autoren anbringen möchte, als ein Schritt zur Belebung des christlich-jüdischen Dialogs gewertet werden.Sehr positiv ist die Feststellung Stuhlmachers, daß „das Alte Testament bis heute nicht mit einer einzigen Stimme zu uns spricht“, weswegen zu fragen wäre, ob nicht Christen und Juden gemeinsam die heiligen Schriften richtig verstehen.
Im vorliegenden Bändchen versuchen zwei Autoren von ganz verschiedenen Standpunkten her, die Seligpreisungen auszulegen und zu deuten. Lapides Anliegen ist es, zu zeigen, wie der Jude Jesus von seinem jüdischen Hintergrund her die Seligpreisungen gemeint haben mag. Weizsäcker vergleicht die biblischen Aussagen mit dem Buddhismus und versucht die Ähnlichkeiten mit dem klassischen Griechentum aufzuzeigen, so insbesondere in der Erklärung der Begriffe Gerechtigkeit und Umkehr.Interessant ist der Vergleich des Berges der Seligpreisungen mit dem Berg Sinai, wie auch die
Hier hegt ein modern geschriebenes, wissenschaftliches Buch vor uns, das in einer auch dem Laien verständlichen Sprache einen Einblick in das rabbinische Judentum, also in das Judentum des Talmuds gibt und so einen Beitrag zum Verstehen dieser Ideenwelt leistetBesonders wertvoll ist die umfassende Darstellung dieser Epoche des Judentums, seiner Organisation, seiner religiösen Welt und seines kulturellen Rahmens. Stemberger hat sich der schwierigen Aufgabe unterzogen, die Aussagen der Rabbiner nicht nur im Wortlaut wiederzugeben, sondern auch den eigentlichen Sinn der Texte zu rekonstruieren.
In den letzten Monaten hörte man viel von den „Juden in Österreich”. In diesem Zusammenhang ist es besonders erfreulich, daß nun eine objektive, wissenschaftliche Studie über dieses Thema, wenn auch bloß in bezug auf einen beschränkten Zeitraum (1934 bis 1938), erschienen ist.Es ist der Autorin unter anderem gelungen, durch ihre Darstellung des Selbstverständnisses der jüdischen Gruppen dieser Zeit, sowie der jüdischen und nichtjüdischen Kritik an diesen, die Vielschichtigkeit des Judentums aufzuzeigen. Die Spannungen und Differenzen zwischen den einzelnen Gruppen wurden durch