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Der Jude Jesus
Das vorliegende Buch unterscheidet sich von anderen Büchern über Jesus, den Juden, dadurch, daß der Autor kein Jude, sondern katholischer Theologe ist. Es ist sein Anliegen, den menschlichen Jesus, den Juden Jesus, neu ins Blickfeld der Christen zu bringen, da dieser seit Jahrhunderten durch den Christus, den Auferstandenen, aus dem Bewußtsein verdrängt worden ist. Volken zeigt auch den jüdischen Ursprung des Christentums auf.
Er geht davon aus, daß das Jude-Sein Jesu sowohl auf christlicher als auch auf jüdischer Seite in früheren Zeiten verdrängt wurde. Zu dieser Verdrängung gehört, nach Meinung Volkens, die Zurückdrängung messiani-scher Erwartungen im rabbini-schen Judentum. In der Apoka-lyptik und Mystik spielte der Messias jedoch weiterhin eine größere Rolle.
Volken betont immer wieder, daß Jesu Lehre nicht im Gegensatz zum Judentum stand, daß er „überjüdisch” aber nicht „antijüdisch” war. Trotzdem schimmert noch die alte Pauschalverurteilung der Pharisäer durch. Letztlich geht es aber Volken darum, zu zeigen, daß Juden und Christen ein Volk bilden, eine Gemeinschaft von Brüdern, die Gott zum Vater haben.
JESUS DER JUDE UND DAS JUDISCHE IM CHRISTENTUM. Von Laurenz Volken. Patmos Verlag, Düsseldorf 1983. 263 Seiten, geb., öS 154,50.
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