Impressionen aus den Bücherhallen

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Die gute Stimmung in den Hallen der diesjährigen Frankfurter Buchmesse war auffällig. Zufriedene Verleger, schöne Bücher, rege Diskussionen. Kaum Klagen, keine apokalyptischen Krisenszenarien; auch die starke Präsenz des E-Books konnte dem Glauben an das gute alte Buch nichts anhaben.

Das Gastland Argentinien hatte seinen Auftritt in Weiß: Die Fahnen verlangsamten den Messetrubel und erlaubten das Eintauchen in Geschichte und Geschichten des Landes. Fast 70 argentinische Autoren und über 100 Verlage waren in Frankfurt präsent, über 300 Veranstaltungen zu Argentinien fanden statt. Im Vorfeld der Buchmesse waren 130 Schriftsteller aus Argentinien mit Hilfe des staatlichen Übersetzungsprogramms in 54 Länder übersetzt worden.

Stellt man die Frankfurter Buchmesse 2010 in Zahlen dar, klingt es beachtlich und nach jenem Gedränge, das solche Zahlen vor allem am Wochenende ergeben: 7539 Aussteller aus 111 Ländern versammelten sich heuer in den Hallen, rund 3000 Veranstaltungen fanden statt. Insgesamt lockten sie zwar weniger Besucher als im Vorjahr, immerhin aber waren es 279.325. Am Wochenende stockte daher zeitweise der Publikumsverkehr. Doch selbst dann blieben Bücherfreunden ruhigere Ecken. Während die Stars auf den Sofas die Massen anlockten, konnten bibliophile Genießer Kleinverlage aufspüren, die zeigen, dass Bücherlesen immer noch ein auch haptisches Vergnügen bereiten kann.

Neueste Technik und altes Wissen vom schönen Buch

Vielleicht liegt es auch daran, dass der Anteil des elektronischen Buchs noch immer weit unter einem Prozent liegt. Die Buchmesse bot jedenfalls Gelegenheit, den Diskussionen über die unterschiedlichsten technischen Lösungen zu lauschen und die teils sehr eleganten, dem Buch nachempfundenen E-Books auch auszuprobieren, die wohl vor allem für Zeitungen und Zeitschriften bedeutsam werden können. Doch werden sie das Buch ersetzen? Vor 15 Jahren befürchtete man von der silbernen Scheibe das Verdrängen des Buches, inzwischen ist die CD-ROM selbst bald ganz von anderen Datenträgern verdrängt. Das Buch aber ist noch immer da, und man hat sogar den Eindruck, es wird immer schöner, nicht nur in jener Ecke, in der die #schönsten Bücher# ausgestellt sind. Ein Vergnügen, diese Bücher anzugreifen. Buch ist eben nicht Buch, Schrift nicht Schrift. Auch das sieht man in Frankfurt.

Apropos schönste Bücher: Die Verlagsgruppe Styria präsentierte sich dieses Jahr unter der neuen Dachmarke #Styriabooks# und hatte auch gleich Grund zu feiern: Das Buch #Parma. Lustvoll leben und genießen im Bauch von Italien# von Nikko Amandonico (Edition Styria) wurde vom Deutschen Institut für Koch- und Lebenskunst als Kochbuch des Jahres 2010 ausgezeichnet. (Brigitte Schwens-Harrant)

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