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Stimmen zu „Dr. Joseph Goebbels“

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Univ.-Prof. Friedrich Heer

Was geht uns der kleine Doktor an? Goebbels? Heute? Es ist nicht das geringste Verdienst des in einer hinreißenden Sprache abgefaßten Buches, das Viktor Rei- mann vorlegt, am Leben und Werk dieses Mannes aufzuzeigen: die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten eines Intellektuellen, der in die Politik geht und in ihr von Erfolg zu Erfolg scheitert. An Selbstverrat. An Selbstbetrug. Goebbels, heute? Der „süße Terror“ der Meinungsmacher arbeitet heute „sanfter“, Gleichschaltung ęrzuųppend. įs . der jaįire Terrtxr^ ier ‘Göebbels-Manner.’ Wer aber vaifadite zu leüghen, daß die Gefahr geblieben ist: die Goebbels-Söhne sind unter uns. Männer, die sich für diesen oder jenen politischen Glauben stark machen, als Ungläubige gläubig werden, dem süßen Gift des Selbstverrates erliegend. Werden einige von ihnen das Goebbels- Buch des Viktor Reimann lesen? Sie müßten es, wie dieses Buch auf den Nachttisch jedes Politikers, ja jedes heute wachen, politisch interessierten gehört. Auch ein Buch für die jungen Menschen, die heute so wenig echte politische Aufklärung erfahren. Dieses Buch ist eine politische Tat. „EXPRESS“

Univ.-Prof. Adam Wandruszka

„Wie war das möglich?“ — die Frage wie es ‘dazu kam, daß das deutsche Volk dem Nationalsozialismus verfiel und in einer gewaltigen selbstzerstörerischen Anstrengung zu einem großem Teil bis zum bitteren Ende daran festhielt, steht über der gesamten deutschen Zeitgeschichsforschung. Wenn nicht alles täuscht, könnte Viktor Reimann Buch über Goebbels eine wichtige Antwort zu dieser Frage liefern, zumal der Autor für das Verständnis seines „negativen Helden“ eine einzigartige Kombination wichtigster Voraussetzungen mitbringt: die katholische Herkunft: die Zugehörigkeit zu einer Generation (Jahrgang 1915) die besonders in Österreich ganz im Bann des Volkstumsaedanken und des Mythos der Reichsidee stand: später die Zugehörigkeit zu einer der ersten österreichischen Widerstandsgruppen. Haft, Volksgerichtshof und das Erlebnis der düsteren Seiten des „Dritten Reiches“: Nach 1945 die Kenntnis der politischen Praxis und des für Goebbels so wichtigen Milieus der Sänger und Schauspieler: mehr als ein Vierteliahr- hundert journalistische Tätigkeit: vor allem aber auch die Tatsache, daß er gelernter Historiker ist und das Institut für Geschichtsforschung mit seiner strengen methodischen Schulung absolviert hat…

Wie überhaupt die Behandlung des Verhältnisses zwischen Hitler und Goebbels zum Besten dieses Buches gehört, das zugleich eine erregende „Psychographie“ und „indirekte Biographie“ Hitlers bietet. Das gleiche gilt erst recht hinsichtlich der Beziehung von Magda Goebbels zu ihrem Mann, wie zu dem von diesem idealisierten „Führer“ und zum Führermythos, dessen Schöpfung die verhängnisvollste, aber auch die genialste Idee Joseph Goebbels ioar„ WOCHEN PRESSE“

Gerd Bkcher ( Generalintendant)

Das ist schlechthin ein biographisches Meisterwerk. In einer herrlichen Sprache geschrieben, von einer geradezu erschütternden Gerechtigkeit.

Wolf in der Maur

Der Autor zeigt, was war, warum es geschah und wie. Gerade darum liest sich das Buch so gut. Daß es von einem geschrieben wurde, der noch weiß, was Stil ist und wie man ihn schreibt (ohne zu manirierten Schnörkeln oder zu graphomanischen Kürzeln zu greifen), läßt einen die Lektüre auch aus diesem Grunde als ein heute selteneres Ereignis genießen.

Jacoues Hannak

Viktor Reimann, der schon mit seinen Büchern über Innitzer, Otto Bauer und Seipel wertvolle und tiefschürfende Beiträge zur Zeitgeschichte geliefert hat, legt nun mit seinem Buch über „Doktor Joseph Goebbels“ sein bisher wahrscheinlich bedeutendstes Werk vor. Der ungeheure Fleiß im Zusammentragen der Quellen, die Brillanz, mit der Reimann die facettenreichen Charakteranlagen dieses ebenso teuflisch wie glänzend begabten Menschen Goebbels schildert, beweisen überzeugend das hohe Fachwissen, das Reimann besitzt und ständig gemehrt hat. Ohne die organisatorische, rednerische und wandlungsfähige Kunst eines Goebbels wäre Hitler wahrscheinlich nie das geworden, was ihn zu einer — wie schmerzlich und unheilbringend es auch war — beherrschenden Gestalt der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts gemacht hat. In keinem früher erschienenen Buch ist das mit solcher Deutlichkeit und Beweiskraft zum Ausdruck gekommen wie in dem neuen Werk Reimanns. Es ist ebenso lehrreich in seinem Inhalt wie genußreich in der Lektüre.

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