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Durch Nebel, Staub und Schnee

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Wir haben bereits Gelegenheit gehabt, über den Puch 500, seine Qualitäten, seine Sparsamkeit und seine Leistungsfähigkeit zu berichten. Heute wollen wir uns nun mit interessanten Zusatzaggregaten, die wir mit diesem Fahrzeug erprobt haben, befassen. Diese relativ billigen Einrichtungen müssen keineswegs gleich in den neuen Wagen eingebaut, sondern können systematisch nach und nach angeschafft und montiert werden.

Da sind einmal ein bzw. zwei kleine Nebelscheinwerfer der deutschen Firma Hella, die bekanntlich auch die Scheinwerfer am Fahrzeug liefert. Wir konnten feststellen, daß dieser Nebelscheinwerfer trotz des kleipen Durcfhmessers volle Wirksamkeit erreicht, wodurch das Fahren in starkem Nebel eine wesentliche Entschärfung erfährt. Zumindest e i n Nebelscheinwerfer sollte sich auf jedem Kraftfahrzeug befinden, da er im Ernstfall einen wichtigen Sicherheitsfaktor darstellt.

Eine Einrichtung, die für alle relativ niedrigen Fahrzeuge wegen der leichteren Verschmutzung der Windschutzscheibe durch den Vordermann wichtig erscheint, ist eine wirksame Scheibenwaschanlage. Es gehört zu den empfindlichen Unannehmlichkeiten des Autofahrens, bei schlechtem Wetter oder auf sehr staubigen Straßen alle paar Kilometer die Windschutzscheibe putzen zu müssen, zu welchem Zweck dann auch noch meist kein bißchen klares Wasser vorhanden ist. Wir hatten im Puch 500 längere Zeit eine Scheibenwaschanlage, gleichfalls von der Firma Hella, in Verwendung, dank der nach Einschalten der Scheibenwischer die Windschutzscheibe stets klar gehalten werden konnte und die Gefahr des Zerkratzens der Scheiben durch kleinste Staubteilchen auf ein Minimum beschränkt wurde. Die Anlage besteht aus zwei Spritzdüsen, die ein reichliches Benetzen der Scheibe erlauben. Ihre Betätigung kann auf Wunsch entweder durch Fußknopf oder durch Hand erfolgen. Die Flasche mit der Waschflüssigkeit ist aus Plastikmaterial und daher auch bei Frost nicht gefährdet. Diese Scheibenwaschanlage ist kein Luxus, keine nette Spielerei, sondern eine wesentliche Hilfe zur Hebung der Verkehrssicherheit, da die Sichtverhältnisse durch die Windschutzscheibe stets maximal erhalten bleiben. Die Anbringung ist im Puch 500 ohne weiteres möglich, stellt keine großen Anforderungen und nimmt fast keinen Platz in Anspruch.

Von derselben Firma bekamen wir zum Versuch ein Zweiklahghorn, das größenmäßig auf den relativ kleinen Puch 500 abgestimmt ist, ohne Schwierigkeiten montierbar und auch optisch keineswegs störend ist. Der Ton dieses Horns ist hell und laut, jedoch nicht unangenehm. Da gerade die kleineren Fahrzeuge nicht immer jenes Beschleunigungsvermögen besitzen, das wünschenswert wäre, obwohl auch hier der Puch 500 mit besonderen Leistungen aufwartet, stellt die Verwendung eines auf jeden Fall gut hörbaren Hornes eine Sicherheitsmaßnahme dar. Der Ueberholvorgang dauert beim kleineren Fahrzeug zwangsläufig länger als bei einem großen, leistungsfähigen Wagen, so daß die größere Gefährdung durch eine entsprechende Signalanlage eine willkommene Entschärfung erfährt, ganz abgesehen davon, daß im Ueberlandverkehr ausnahmslos jedes Kräftfahrzeug eine entsprechend kräftige Signalanlage haben sollte. Wir konnten in unserem speziellen Fall feststellen, daß das Hellar Zweiklanghorn auch von den Fahrern der schwersten und stets sehr lauten Lkw. mit Anhängern sofort zur Kenntnis genommen wurde und das Ueberholen solcher Lastzüge daher wesentlich risikoloser erfolgen konnte als auf gut Glück. Selbstverständlich bewährt sich eine wirksame Signalanlage darüber hinaus auch auf unübersichtlichen Land- und Bergstraßen als gut hörbares Warnsignal in Kurven.

Wir hatten aber auch Gelegenheit, die von „Semperit“ speziell für den Puch 500 gefertigten Schneereifen zu erproben, deren Eigenschaften wir während des Winters unter allen Voraussetzungen kennenlernen 'konnten. Sie sind sehr abriebfest und nach 10.000 Kilometer Fahrstrecke unter zum Teil schwierigsten Gebirgsverhältnissen und auf schlechtesten Landstraßen noch voll verwendungsfähig. Ueber-dies zeigen sie nur einen äußerst geringen. Verschleiß. Diese Schneereifen können ohne Schwierigkeit noch einige weitere Winter überdauern, wodurch sie sich im Endergebnis äußerst billig gestalten. Wir konnten aber auch ' bezüglich der normalen Bereifung des Puch 500, die ebenfalls von der österreichischen Reifenfirma „Semperit“ stammt, feststellen, daß. sie äußerst abriebfest ist und sich den ausgezeichneten Fahreigenschaften dieses Fahrzeuges bestens anpaßt. Dies erscheint insofern von Bedeutung, als gerade die Bereifung des Puch 500 ein integrierender Bestandteil der erstklassigen Straßenlage, Kwvenfestigkeit und Federung des Fahrzeuges ist. Die guten Erfahrungen, die wir mit der Semperit-Bereifung sammeln konnten, werden jedoch von jenen eines Afrikareisenden noch in den Schatten gestellt, der den Schwarzen Erdteil mit dem Puch 500 zweimal auf schlechtesten Pisten durchquerte und mit der gleichen Bereifung weit besser ausgerüstete Expeditionen hinter sich ließ.

Diese kurze Zusammenstellung zeigt, daß auch für ein kleines Fahrzeug eine Reihe von Zusatzeinrichtungen empfehlenswert sind und sich hier in der günstigsten, Weise bewähren. Alle jene Fahrer, die auf Verkehrssicherheit sehen, sollten sich entsprechendes Zubehör wenigstens allmählich anschaffen.

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