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Das Kloster Zwettl am Kamp

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1138 gründete der Ministeriale der Babenberger, Hadmar von Kuenring, das Kloster Zwettl am Kamp. Die ersten Jahrhunderte waren der Entwicklung, des Klosters, sehr „günstig. 1159 konnte die romanische Kirche geweiht werden; etwas später erfolgte die Einwölbung des Kapitelsaales und des romanischen Dormi- toriums. Dieser Kapitelsaal ist das älteste erhaltene Zisterziensercapitulum.

Die ungünstigen Zeitverhältnisse brachten nach 1348 eine Periode des Niedergangs. Als

1427 die Hussiten über Zwettl hinwegstürmten, sanken Kloster und Kirche in Asche. Die Reformationszeit .unterbrach die mühevollen Wiederherstellungsarbeiten und führte zu einem äußeren und inneren Verfall. Aber mit dem Wiedererstehen des religiösen Lebens der Gegenreformation erholte sich das Stift rasch, und noch während deS Dreißigjährigen Krieges setzte eine neue Bautätigkeit ein Die äußeren Stiftsgebäude wurden dem neuen Zeitgeschmack angepaßt und umgestaltet.

In der Hochbarockzeit entfaltete Abt Melchior Zaunagg eine große Baufreudigkeit. Er erwarb sich unsterblichen Ruhm durch die Vollendung des Kirchenbaues und durcK die einmalige Turmfassade (vollendet 1727).

In edler Harmonie haben sich in der Zwettler Stiftskirche gotische Architektur und barocke Raumgestaltung verbunden. Eine große Anzahl namhafter Künstler beteiligte sich an der Ausführung der Seitenaltäre.

Zu den Kostbarkeiten des Stiftes gehört ein romanisches Reliquienkreuz (um 1200) und eine burgundische Elfenbeinmadonna des 13. Jahrhunderts. Die Bibliothek, ein Werk Josef

Munggenasts mit Fresken von P. Troger, beherbergt 420 Handschriften und 45.000 Druckwerke.

. Die, Aufgaben des Stiftes beschränken sich nicht nur auf den klösterlichen Bezirk, sonderÄ umfassen auch die Pflege des jahrhundertealten Sängerknabenkonvikts und die Seelsorge in 13 dem Stift inkorporierten Pfarreien. Da ein Kloster Zentrum des religiösen und kulturellen Lebens ist, öffnen sich auch heute noch die Klosterpforten für stille Einkehr

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