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Urlaubsland der Lebensfreude

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Millionen Menschen haben die Stadt Mozarts, die Stadt der Musik, die Stadt an der Salzach in den letzten Jahrzehnten besucht und waren anscheinend zufrieden mit ihrer Gastlichkeit, mit ihrem Benehmen, mit ihrem Tun und Lassen und mit all dem, was diese Stadt in oftmals überschäumender Fülle (wenn sie bei guter Laune ist) ihren Gästen als Gaben der Gastlichkeit kredenzt, als Gaben der Freundschaft beschert. Es ist eine reiche Stadt, nicht so sehr an materiellen Gütern, sondern sie ist reich an Glanz und Freude spendender Heiterkeit, reich an ihren Freunden zur Lösung gestellten Aufgaben (etwa in ihren Sommerakademien), sie ist aber auch reich an Überraschungen — jedes Festspieljahr beweist dies erneut, die Osterfestspiele 1967 haben es bestätigt.

Nun ist aber Salzburg nicht nur die Stadt allein. Weit über hundert Orte, Märkte und kleine Städte zählt das Land Salzburg als Sitz und Heimat seiner Menschen. Bis in die kleinste, einstmals kaum gekannte Berggemeinde in tausend und mehr Meter Höhe kommen heute Gäste aus aller Welt, um dort auszuruhen, um bei den Menschen des Lahdes, dessen Sohn einst das Glück seiner heiteren Melodien der ganzen Welt verschenkte, nichts weiter zu sein als ein Gast. Ein Gast, der in unserem Lande auch immer unser Freund ist, um den wir uns sorgen; den wir zu achten versuchen und dessen Schicksal wir gar oft zu dem unseren machen.

Ich wollte kein Loblied singen auf das Land Salzburg, aber wenn ich von seinen Menschen, wenn ich von den Menschen in den kleinen Bergdörfern, in den Märkten des Lungaues oder Pinzgaues, des Saalachtales oder der Landschaft zwischen Großglockner und Hochkönig spreche, dann schließt sich mir von selber das Herz auf. Diese Menschen bilden heute das innere Antlitz des Landes Salzburg, eines Landes, das nichts sein will als eine menschliche Landschaft, eine Landschaft für den Menschen, damit der Mensch an ihr wieder Mensch werden könne.

Vielleicht werden viele Urlauber, die nun schon seit Jahrzehnten immer wieder in den einen oder anderen Salzburger Ort auf Sommerfrische gehen, gerne bestätigen, daß sie zwar die Landschaft und die Kultur dieses Landes sehr hoch schätzen, lieben aber hätten sie die Menschen gelernt in den Bergdörfern, Weilern, Märkten und in den gastlichen Herbergen, lieben vor allem die freundlichen Kinder; und das Gespräch hätten sie gefunden am Tisch im Gasthaus, oben in den verrauchten Küchen der Almen, überall eigentlich, wo immer sie nur den Menschen dieser Landschaft begegnet seien. Und für dieses Gespräch — dies sagten mir viele, und ich habe keinen Grund, ihre Worte anzuzweifeln, — seien sie dankbar, es sei der Magnet, der sie immer wieder in dieses Land ziehe, in dieses Land, dessen Menschen man lieben müsse.

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