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„Geschäft am Korso”

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Aus der Tschechoslowakei gelangt ein Film von seltener Kostbarkeit nach Wien, ein Zeitdokument von außerordentlicher künstlerischer Kraft, das erst kürzlidvöllig zu Recht mit dem „Oscar” für den besten ausländischen Filmstreifen in Amerika ausgezeichnet wurde Vielleicht sagt mancher, man möge jene unglückselige NS-Zeit endlicl „ad acta” legen, aber dem sind die infernalischen Abgründe dieser Zeii zu wenig bewußt geworden. In diesem Film „Geschäft am Korso” geh! es nicht um eine tendenziöse Effekthascherei, sondern um jene unheimlichen Schäden an der Menschenseele, die diese grauenhafte Zeit heraufbeschwor. Im Grunde ist es eint ganz einfache Geschichte: Alle Juder sollen deportiert und die Geschäft „arisiert” werden. Die alte Jüdin is aber kaum mehr in der Lage, zx begreifen, was rings um sie geschieht Ein braver Durchschnittsbürger Tischler, soll ihr Geschäft arisleren will aber der Bedauernswerten helfen, doch muß er schließlich erkennen, daß es in dieser unbarmherzigen Zeit keine Gnade und nur ein „Freiheit” gibt: den Tod. Eine alltägliche Geschichte, doch der Filn von Jan Kadar und Elmar Klos leg Faser um Faser der gepeinigter Seele bloß, ohne falsche Töne ode: tendenziöse Anklage. Jozef Krona und die polnische Tragödin Id Kaminska bieten künstlerisch Spitzenleistungen.

Der Roman „Lord Jim” von Josepl Conrad wurde von Richard Brook aufwendig verfilmt, trotzdem mußt viel von den inneren Zusammenhängen der Geschichte vereinfacht werden. Aber es wurde trotzdem eir recht spannender Abenteuerfiln über das psychische Versagen eines Offiziers der britischen Handelsmarine In Seenot, der im fernöstlichen Dschungel nach schwerer Gewissensnöten seine verloren Ehre wiederfindet. Der Film ist ausgezeichnet besetzt.

Das Werk des 26jährigen Berliner: Ulrich Schamoni „Es” ist nicht nui in der Öde des deutschen Filmschaffens ein relativer Lichtblick, sonderr auch ein kräftiges Lebenszeichen des deutschsprachigen Films, das uns wieder hoffen läßt. Schamoni is jung und- deshalb an der Welt dei jungen Menschen von heute interessiert. Er schildert ein Liebespaar, dessen Verhältnis eher oberflächlich unverbindlich ist, weniger Hingabe mehr Hinnahme, bis dann ein Kinc erwartet wird und „es” die beider mit einer völlig neuen Situation konfrontiert. Das Drehbuch ist vor hohem Verantwortungsbewußtseir getragen.

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