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Sind Motorräder noch aktuell?

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In den KTM-Nachrichten fanden wir vor kurzem einen interessanten Artikel. Man setzte sich darin mit der Frage auseinander: „Sind Motorräder noch aktuell?“ Selbstverständlich ist für KTM, diese zweitgrößte österreichische Motorrädfabrik, die Klärung dieser Frage sehr wichtig, denn bei einer Firma, die sich ausschließlich auf die Zweiradproduktion eingestellt hat, geht es dabei um eine lebenswichtige Entscheidung. Die Antwort auf die Frage gab die Statistik.

In Oesterreich gibt es derzeit rund 350.000 Motorräder, 60.000 Roller, 200.000 Mopeds und 200.000 Automobile, die zum Verkehr zugelassen sind. Das heißt also, daß heute noch immer etwa dreimal soviel einspurige Fahrzeuge in Betrieb sind als zweispurige. Die Aufstellung macht es verständlich, daß sich das Werk Mattighofen intensiv weiter mit der Entwicklung, Verbesserung und Neukonstruktion von einspurigen Fahrzeugen befaßt. Feststeht zwar, daß sich bei gleichbleibender Konjunktur das Verhältnis zwischen ein- und zweispurigen Fahrzeugen stets zugunsten der letzteren verändern wird. Sollte sie jedoch, was wir nicht annehmen wollen, abflauen, dann ist zweifellos mit einem starken Zug zum einspurigen Fahrzeug zu rechnen, und zwar stärker als dies jemals vorher der Fall war. Der Grund hierfür ist vor allem darin zu suchen, daß für den modernen Menschen ein Fahrzeug unerläßlich geworden ist und seine wirtschaftliche Stellung vielleicht in irgendeiner Form mit einem Fahrzeug verknüpft ist. Wenn deshalb der Wagen eines Tages nicht mehr erhalten werden kann, dann bedeutet das nicht, daß man mit der Motorisierung nun überhaupt brechen wird, sondern daß man vom größeren zum kleineren, billigeren Fahrzeug übergehen wird, und dies solange, bis man zu einer Kategorie gelangt, die für den einzelnen wirtschaftlich tragbar erscheint. Man hätte es dann mit einer der heutigen entgegengesetzten Entwicklung zu tun, denn derzeit ist die Tendenz, stets möglichst auf ein größeres Fahrzeug umzusteigen, unverkennbar. Normalerweise wird vom Motorrad auf den Kleinwagen umgestiegen oder zumindest von diesem auf ein etwas größeres, bequemeres Fahrzeug, und im allgemeinen findet diese Aufwärtsbewegung dann beim 1- und 1,5-Liter-Fahrzeug einen gewissen Stillstand, während eine andere Kategorie, ausgehend vom Wagen der 1- und 1,5-Liter-Klasse, zum 2- und 2,5-Liter-Wagen aufrückt.

Wir können nur hoffen, daß diese Aufwärtsbewegung im Wirtschaftsleben und damit in der Motorisierung noch möglichst lange anhält und der österreichische Lebensstandard diese Entwicklung erlaubt und fördert.

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