Arafats Glück und Ende

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Jassir Arafat droht zu enden, wie er begonnen hat: als gejagter Terrorist. Seine Quartiere in Gaza und Ramallah wurden von der israelischen Armee ins Visier genommen. Israels Premier Scharon hat sich die Post-11.-September-Rhetorik des Großen Bruders im Weißen Haus zu eigen gemacht und den "Krieg gegen den Terrorismus" ausgerufen. Arafat wurde explizit als für die islamistischen Gewaltexzesse Verantwortlicher namhaft gemacht, seine Autonomiebehörde ihres quasi-staatlichen Charakters entkleidet und als terrorfördernde Organisation gebrandmarkt.

Als dereinst Bruno Kreiskys Licht bis in den Nahen Osten strahlte, fiel der Glanz des Sonnenkönigs auch auf den Palästinenserführer. Es war beider Hoch-Zeit - an die Arafat bislang noch bei jedem Wien-Besuch dankbar erinnert hat. Während das PLO-Tuch noch von manchen im Westen bekenntnishaft als antiimperialistisches Symbol getragen wurde, war Arafat bereits zum Staatsmann mutiert, gehörte er bereits zum gewohnten Personal auf dem internationalen Parkett.

Von diesem Arafat ist nun, so scheint es, endgültig nichts mehr übrig. Ariel Scharon hat ihm die präsidentielle Maske vom Gesicht gerissen, um aller Welt zu zeigen: Seht her, ein Terrorist. Ein Terrorist? Heute eher einer, der - halb aus Unvermögen, halb aus Unwillen - dem Terror nicht Einhalt gebietet. Der freilich, der ihn nun so vorführt, hat mit seinem wiederholten Zündeln, mit seiner Politik der unversöhnlichen Härte, wesentlich zu den jüngsten Eskalationen beigetragen. Wer erklärt dieser Politik den "Krieg"? mit

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