Die vielen Möglichkeiten von Verantwortung

Werbung
Werbung
Werbung

Mit einem neuen Rekord an Bewerbungen geht der TRIGOS in sein neuntes Jahr. Der Preis für Corporate Social Responsibility wird erstmals in der Kategorie Social Entrepreneurship vergeben. Die Nominierten stehen fest.

Aus exakt 189 Einreichungen hat die Expertenjury des TRIGOS für heuer 28 Unternehmen als Kandidaten für die Auszeichnung mit diesem Preis für Corporate Social Responsibility (CSR) nominiert. Eingeteilt in die fünf Kategorien Arbeitsplatz, Gesellschaft, Markt, Ökologie und - seit heuer neu - Social Entrepreneurship sollen Unternehmen ausgezeichnet werden, die ihre gesellschaftliche Verantwortung ganzheitlich und systematisch in allen Bereichen ihres Handelns verankert haben. Erstmals wurden keine Einzelprojekte bewertet, sondern das gesamte Unternehmen in einem mehrstufigen Verfahren.

Entsprechend erfreut zeigen sich Unternehmen, die sich unter den Nominierten finden. "Für uns ist das mehr als eine Auszeichnung. Wir verstehen das als Bestätigung unseres Weges und als Ansporn, unsere Stärken weiter zu betonen“, sagt Ingrid Heinz, Unternehmenssprecherin von MPreis. Die Tiroler Lebensmittelkette wurde zwei Mal nominiert: In der Regionalkategorie Tirol und bundesweit in der Kategorie Markt.

Vorteile regionaler Vernetzung

Für Heinz sind die Alleinstellungsmerkmale ihres Unternehmens klar. Der Familienbetrieb legt Augenmerk auf regionale Nachhaltigkeit: Neue Filialen werden von Architekten aus der jeweiligen Region geplant. Auch in der Produktpalette ist die regionale Verankerung sichtbar: Zumindest ein Viertel der angebotenen Waren kommt aus Tirol, die Kette hat für die 1.600 Tiroler Produkte rund 250 lokale Lieferanten. Das verkürzt zudem Transportwege. Unter den Lieferaten finden sich viele kleine Bergbauernhöfe und Nebenerwerbsbetriebe. "Wir wollen beitragen, die kleinstrukturierte Landschaft zu erhalten“, so Heinz. "Bei den Bauern hat ein Umdenkprozess stattgefunden. 2004 hat es nur 40 Fleischbauern in Tirol gegeben, jetzt sind es schon 320.“ Die Produkte, so Heinz, haben daher gleich zwei Bonuspunkte zu verbuchen: Sie sind Bio und stammen aus der Region. Den etwas höheren Preis der Marke "Bio vom Berg“ würden die Konsumenten nach Angaben des Unternehmens akzeptieren. Sie wüssten, dass so das Geld in der Region bleibe.

Der Familienbetrieb MPreis steht seit 1920 zu 100 Prozent im Besitz der Familie Mölk. Gegründet von Therese Mölk als eine Greislerei (damals noch unter dem Namen Mölk Geschäfte) ist die Supermarktkette mittlerweile der zweitgrößte private Arbeitgeber Tirols. Das Unternehmen unterstützt heimische Sozialeinrichtungen, hat weiters Maßnahmen im Umweltbereich gesetzt und in der Förderung der Mitarbeiter, etwa durch Sprachkurse.

Mit Bio und Bergen hat whatchado wenig zu tun. Das in der Kategorie "Social Entrepreneurship“ nominierte Wiener Start-up-Unternehmen hilft jungen Menschen bei der Berufsauswahl. Der Name whatchado ist amerikanischer Slang für die Frage "what do you do?“ Ali Mahlodji und Jubin Honarfar haben die Plattform im Juni 2011 in Wien gegründet. Honarfar erzählt heute, wie sein Jugendfreund, Mahlodji, und er als 14-Jährige vor Fragen standen, deren Beantwortung über den weiteren Verlauf ihres Lebens entscheiden sollten. Schon damals fühlten sich die beiden "zu schlecht informiert“, welche Möglichkeiten "da draußen“ denn für jemanden wie sie überhaupt bestünden. Genau an diesem Punkt setzt whatchado als Plattform zur Berufsorientierung an. Die Idee: Berufstätige unterschiedlicher Kategorien erzählen von ihrem Werdegang. Ihre Antworten auf die meist gleichlautenden Fragen werden als Video auf www.whatchado.net hochgeladen. Derzeit werden 400 davon angeboten. Wer nun Orientierung sucht, führt auf dieser Internet-Seite ein "Interessensmatching“ durch. Dabei sind 19 Fragen nach Persönlichkeit, Interessen und Stärken zu beantworten. Die Seite schlägt dann Videos jener Personen vor, deren Ausbildungs- und Berufsweg am ehesten zu diesen gemachten Angaben passt.

Perspektiven schaffen

"Wir wollen so die Perspektive erweitern“, erklärt Honarfar. "Die Idee ist es, Menschen mit Menschen und nicht Menschen mit Berufen zusammenzubringen.“ Daher werden die Fragen auch unabhängig von jeweiligen Unternehmen gestellt. "Es geht um den Inhalt. Reine Unternehmenswerbung hat in den Videos keinen Platz.“ Dennoch zahlen Unternehmen, denn die Videos zeigen jungen Menschen auch, welche Möglichkeiten in Firmen geboten werden. Diese innovative Art der Einblicke in das Berufsleben ist in Wien fester Bestandteil der Kurse zur Berufsorientierung.

Der TRIGOS wird heuer zum neunten Mal vergeben, der Galaabend ist für 31. Mai in Wien angesetzt. Dieser CSR-Preis wurde 2003 von Trägerorganisationen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft gegründet, DIE FURCHE ist ein Medienpartner des TRIGOS.

Ein neuer Rekord an Einreichungen für den TRIGOS - Die Nominierten:

Arbeitsplatz

• Bene AG

• BMW Motoren GmbH

• KWB Die Biomasseheizung

• Moorheilbad Harbach

• Saubermacher Dienstleistungs AG

• Sto GmbH

Gesellschaft

• Accenture

• Danone GmbH

• JUFA Gästehäuser

• OMV Aktiengesellschaft

• OÖ Ferngas AG

• thb.hru - Technisches Büro für Bergwesen Hruschka

Markt

• EZA Fairer Handel

• GARTENleben

• Gugler GmbH

• MPREIS

• M-TEC Energie.Innovativ GmbH

• Toni’s Handels GmbH

Ökologie

• Brau Union Österreich

• EVVA Sicherheitstechnologie GmbH

• Familien-Landhotel STERN

• Infineon Technologie Austria AG

• Saint-Gobain Rigips Austria GmbH

• Seminar Hotel Restaurant Retter

Social Entrepreneurship

• atempo GmbH

• Career Moves

• Cropster

• watchado GmbH

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung