Die Prämie für Unternehmen mit Verantwortung

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Auszeichnung für Corporate Social Responsibility heuer zum achten Mal verliehen: Die Sonderkategorie 2011 gilt der Freiwilligenarbeit.

Die Anzahl der Einreichungen erreichte einen neuen Rekord: 190 Unternehmen bewarben sich mit ihren Projekten um den TRIGOS 2011. Österreichs Auszeichnung für Corporate Social Responsibility (CSR) wurde heuer zum achten Mal vergeben, rund 400 Gäste kamen vor wenigen Tagen zur Gala (alle Bilder) nach Wien. "Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen ist kein einmaliges Projekt“, sagt Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes für Unternehmensberatung und Informationstechnologie (UBIT). Soziale Verantwortung sei "eine klare Ausrichtung der Gesamtstrategie“: Nur wenn Kunden und Umwelt konsequent in die strategischen Überlegungen einbezogen werden, stellen sich nachhaltige Ergebnisse ein. Und genau das zeigen die TRIGOS-Gewinner jedes Jahr: wie strategische Nachhaltigkeit zum Erfolgsfaktor werden kann.

Die Gewinner in fünf Kategorien

Aus den Einreichungen wurden 27 Unternehmen nominiert, fünf mit Preisen ausgezeichnet (alle Nominierten außer den Siegern, siehe Mitte unten). Die Gewinner sind:

In der Kategorie Arbeitsplatz das Alpenresort Schwarz: Das Tiroler Unternehmen sei ein Vorzeigemodell für gelebte soziale Verantwortung im Tourismus. Mitarbeiter und Kunden werden durch Anreize zu nachhaltigem Wirtschaften motiviert.

In der Kategorie Gesellschaft siegte Compuritas: Das Mikro-Unternehmen stellt aus gebrauchter Hardware funktionsfähige Rechner und Geräte her. Durch Reparatur wird die Lebensdauer von Computern verlängert, was Ressourcen schont.

Die framsohn frottier GmbH erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Markt. Das Waldviertler Unternehmen zeige, so die Begründung der Jury, dass es auch in der Textilbranche möglich sei, regional, ökologisch und in einer die Ressourcen schonenden Art zu produzieren. Zugleich fördere der Betrieb in grenznaher Lage die kulturelle und sprachliche Vielfalt.

Ausgezeichnet in der Kategorie Ökologie wurde das Unternehmen FunderMax GmbH: Durch umfassende Investitionen in die Energieeffizienz und in erneuerbare Energieträger werden 30.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart und rund 3500 Haushalte mit Fernwärme versorgt. Die Kreisläufe der Produktion wurden geschlossen, Reste aus der Produktion werden zurückgeführt.

Für den Sonderpreis Freiwilligenengagement wurde Verbund AG ausgezeichnet. Der größte österreichische Stromerzeuger widmet sich in Kooperation mit der Diakonie einer oft vergessenen Gruppe von Menschen, nämlich den von Geburt an oder durch einen Unfall geistig oder körperlich beeinträchtigten Menschen. Sie erhalten dank moderner Technologien neue Möglichkeiten, um eigenständig am Leben teilnehmen zu können.

Soziale Verantwortung ist, wie die Jury betont, kein ledigliches Human- oder Sozialprogramm, sondern ein Managementansatz. Dieser sei geprägt von der Formulierung konkreter Ziele, die wirtschaftlich erfolgreiches Handeln mit sozialer sowie ökologischer Verantwortung vereinen. Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftlich verantwortliches Handeln seien kein Widerspruch, sondern ein Wettbewerbsvorteil. Stets mehr Investoren würden erkennen, dass nachhaltig wirtschaftende Unternehmen die zukunftsfähigen seien. Das werde bei Entscheidungen über Investitionen mitbewertet. Im "Wettbewerb um die besten Köpfe“ sei CSR ein wirksames Instrument, um Mitarbeiter zu binden. Und schließlich berücksichtige auch ein zunehmender Anteil der Konsumenten die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen, wie die Jury erläutert. Das sieht Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des Trigos-Partners Rotes Kreuz, ebenso: "Immer mehr Kunden richten ihre Kaufentscheidung danach, ob Unternehmen über den unmittelbaren Produktnutzen hinaus einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten.“

Was wird denn nun bewertet, wenn die Jury jene auswählt, welche die Auszeichnung erhalten sollen? Es sind die Qualität des Projektes, dessen Innovations- und Vorbildcharakter, die Einbindung von Mitarbeitern, Betroffenen und Interessierten sowie der unternehmerische Nutzen und die gesellschaftliche Wirkung des Projektes.

Engagement wird geschätzt

Die CSR-Aktivitäten des Unternehmens müssen in der Führung integriert sein, auf dem Markt und für die Umwelt wirksam werden, sollten ganzheitlich angelegt und gesellschaftlich bezogen sein.

Österreichische Unternehmen würden im Ausland nicht nur für die Qualität und die Innovationskraft ihrer Produkte geschätzt, sagte Bernadette Gierlinger, Sektionschefin im Wirtschaftsministerium. Die Wertschätzung gelte ebenso dem Engagement für Gesellschaft und Umwelt: "Verantwortungsvoll agierende Unternehmen sind deshalb ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Wirtschaftsstandortes Österreich“, sagte Gierlinger bei der Gala. Wesentlich ist zudem die Einstellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie der Direktor der Diakonie, Michael Chalupka betonte. Für die Diakonie seien viele Freiwillige tätig, die dort Qualifizierung, Begleitung und Supervision erhielten. Daher begrüßte es Chalupka, dass "mittlerweile bei vielen Unternehmen das freiwillige Engagement zur Corporate Identity zählt“.

Ähnlich äußerte sich Franz Küberl, Präsident der Caritas: "Immer mehr Unternehmen entdecken, welchen enormen Gewinn soziale Verantwortung für sie selbst, aber auch für die Gesellschaft bringt.“ Der TRIGOS als Preis für verantwortungsvolle Unternehmen stelle die Vorbilder ins Rampenlicht: "In diesem Sinne wünsche ich uns allen möglichst viele ‚Wiederholungstäter‘“, sagt Küberl. Eine Marke wurde heuer überschritten: Mit dem achten TRIGOS wurden insgesamt 1000 Projekte eingereicht. (red)

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