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Österreichs sonniger Süden

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Auf allen Gebieten des menschlichen Lebens gibt es Erkenntnisse, die viel früher auf Grund praktischer Erfahrungen als auf dem Wege wissenschaftlicher Untersuchungen gewonnen wurden. Diese Tatsache konnte auch bei der Entwicklung Kärntens zu einem Fremdenverkehrsland festgestellt werden. Schon lange bevor sich die Wissensęhaftler mit Wind und Wetter, Sonne und Regen des Landes beschäftigten, kamen Gäste aus aller Welt, um ihren Urlaub in Kärnten zu verbringen, und klimatische Vorzüge waren längst erkannt und wurden geschätzt, bevor die Meteorologen daran gingen, durch jahrelange Beobachtungen, Messungen und Untersuchungen diese bereits erkannten hervorragenden Eigenschaften wissenschaftlich nachzuprüfen.

Die in Kärnten durchgeführten Beobachtungen galten den wichtigsten heilklimatischen Faktoren und die veröffentlichten Ergebnisse vermitteln einen guten Einblick in die wesentlichsten

Eigenschaften, die Kärnfen zu einem idealen Ferienland machen.

Was man an Kärnten rühmt, sind die hohen Wasserlempera- turen seiner Seen, die günstigen Sonnenscheinverhältnisse, sein gesundes, schon südliches Klima und das beständige Schön- wefter.

An den nachstehend angeführten Kärntner Seen wurden durch zehn Jahre hindurch genaue Temperaturmessungen durchgeführt. Die Messungen wurden am Morgen vorgenommen, da zu dieser Tageszeit am verläßlichsten die gleichen äußeren Vorbedingungen vorliegen. Sie ergaben daher nicht die eigentlichen Badetemperaturen. Diese Badetemperaturen (Mittagszeit) sind vielmehr, je nach den täglich verschiedenen äußeren Vorbedingungen, um 4 bis 5 Grad höher anzunehmen, als die Morgentemperaturen. Diese Messungen ergaben für die beobachteten Seen folgende durchschnittliche Wärmegrade im Hochsommer (Juli bis August):

Klopeiner See: 22 Grad C Sommerdurchschnitt, 24,5 Grad als höchste Morgenfemperatur.

Wörther See: 2t Grad C im Durchschnitt, 23 Grad höchste Morgentemperatur, 28 Grad höchste Badetemperatur.

Ganz gleiche Temperaturen wies der Faaker See auf.

Es folgt der Ossiacher See mit 20 Grad im Durchschnitt, 22,5 Grad höchste Morgentemperafur und 27 Grad höchste Badetemperatur.

Dann der Millstätter See mit 19,3 Grad Morgendurchschnitt, 21,1 Grad höchster Morgentemperatur und einer Badewärme bis zu 26 Grad.

Während die bisher genannten Seen zwischen 450 und 600 Meter über dem Meere liegen, beträgt die Seehöhe des Weihensees 930 Meter. Trotzdem sind auch seine Temperaturen erstaunlich hoch: 18 Grad C Sommerdurchschnitt, 20,7 Grad höchste Morgentemperatur und Badetemperaturen von 25 bis 26 Grad C.

Gerade weil die angegebenen Zahlen Durchschnittswerte von mehr als zehn Jahren sind und absolut nicht einmalige Messungen bei besonders günstigen Verhältnissen darstellen, kommt ihnen besondere Bedeutung zu. Tatsächlich sind dis Kärntner Seen die wärmsten Badeseen Europas, wärmer als selbst die Seen Nordifaliens. Die auffallend hohen Temperaturen gehen nicht allein auf die starke Besonnung der Kärntner Seen zurück, sondern auch auf warme Quellen am Seegrund und eine geringe Durchflutung.

Auf die Seen muß aber eine kräftige Bergsonne scheinen, soll das Baden zu einem wahren Genuß werden! Kärnten ist tatsächlich ein Land, das von der Sonne besonders begünstigt wird. So ermittelte die Zentralanstalf für Meteorologie und Geodynamik in Wien bei seinerzeit durchqeführten Messungen auf der Kanzelhöhe bei Villach, in der Mitte des Landes, daß 181 Tage im Jahr Beobachtungen bei völlig wolkenfreier Sonne durchgeführt werden konnten. Unter den zahlreichen Ergebnissen ist schon die Tatsache bemerkenswert, daß die Stärke der ulfra- violetten Sonnenstrahlung um efw 1 hi Prozent höher ist als in Davos, das um 150 Meter höher liegt als die Kanzelhöhe. Ein klarer Beweis für die Reinheit der Luft im Kärntner Seengebiet. Und was für die Kanzelhöhe zutrifft, hat in ungefähr gleichem Maße auch für die anderen Kärntner Höhenorle Gültigkeit.

Das außergewöhnlich mi Ide Kl ima Kärntens hat die Wissenschaft durch die südliche und abgeschlossene Lage des Landes erklärt. Die hohen Gebirge, die es allseits umschließen, schützen es vor jeglichen rauhen Einflüssen.

Kärnten besitzt also alle natürlichen Voraussetzungen für eine wirkliche Erholung: An seinen warmen Badeseen, in den weifgedehnten Wäldern und unter den Strahlen der kräftigen Bergsonne erfrischen sich Geist und Gemüt, Seele und Körper, und werden die Kräfte wieder geweckt, die die erholungsbedürftigen Menschen der Großstädte heute mehr als je zuvor so notwendig brauchen.

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