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Stenogramm
IMPRESSIONEN UND ANALYSEN. Letzte Aufzeichnungen von Wilhelm Hausenstein. Verlag F. Bruckmann, München. 272 Seiten. DM 28.— (zusammen mit Band 1 „Licht unter dem Horizont“, in Kassette DM 50.—;.
Das Tagebuch des bekannten katholischen „musischen Diplomaten“ (II. Teil) beginnt 1948 und endet am Samstag, dem 2. Juni 1957, ein paar Stunden vor seinem plötzlichen Herztod mit literarischen Plänen: „Heiß, schön. Nachmittags Gewitter... Ich hoffe, etwas zu vermögen, bin dessen aber nicht gewiß.“ Einen Monat zuvor (Herrenchiemsee, 5. Mai) lautet eine Eintragung: „Heute früh Kommunion in der Kreuzkapelle. — Den ganzen Tag viel an den Tod gedacht. Vielleicht ist er, wenn er kommt, als Wirklichkeit so stark, daß man ihm nicht widerstrebt.“ Er konnte und wollte ihm wohl auch „nicht widerstreben“, obwohl oder weil dieser sein mit geistigen Erlebnissen randvolles, ganz „erfülltes“ Leben beendete. „Man nennt dies ein gesegnetes Leben“, schließt W. E. Süs-kind das spürbar von freundschaftlichem Empfinden getragene, im übrigen blitzgescheite Geleitwort. Ausgeklammert sind hier die Jahre 1950 bis 1955, die Hausenstein als erster westdeutscher Geschäftsträger (zuletzt Botschafter) in Paris verbracht hat, weil ihnen ein eigenes Buch gewidmet ist — bedeutend wie alles an diesem Mann. R. H.
ASCHE UND DIAMANT. Roman von Jerzy Andrzejewski. Aus dem Polnischen von Hervcyk Be-r sfco. Langen-Müller-V erlag, München. 320 Seiten. DM 9.80 (Sonderreihe).
Was an diesem hier schon mehrfach ausführlich als Buch und Film gewürdigten „kommunistischen Klassiker“ (Pasternak ebenbürtig) und Tauwetter-Roman besticht, sind der weite Horizont, das freizügige Panorama der Nachkriegswirren und die pralle Fülle der Gestalten um die Ermordung des hohen Parteifunktionärs durch einen (sehr menschlich geschilderten) russophoben Studenten.
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