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Der letzte Kaiser des Reichs

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Am I. März 1792 - vor 200 Jahren - starb Kaiser Leopold II. nach nur zweijähriger Regierungszeit. Sein Sohn Franz folgte ihm als Franz II. auf dem Thron des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation nach.

Das Reich, die herrschende politische Ordnung, das europäische Staatengefüge aber waren durch die Französische Revolution unter Druck geraten. Die Siege der französischen Revolutionsheere veränderten die Landkarte Europas - und die Fürsten, die Land abtreten mußten, ließen sich auf Kosten der reichsunmittelbaren Bistümer, Abteien und Städte entschädigen. Damit aber war der Einfluß Österreichs im Reich so stark gesunken, daß sich die Fürsten immer mehr Frankreich zuwandten.

Als sich Napoleon in Paris zum Kaiser der Franzosen ausrufen ließ, nahm Kaiser Franz den Titel eines Kaisers von Österreich an und bildete 1804 aus den Erbländern, Böhmen und Ungarn das Kaisertum Österreich. Die Reichsinsignien hatte er schon 1800 von Nürnberg nach Wien überfuhren lassen.

Als am 12. Juli 1806 sich 16 Fürsten unter der Führung des Königs von Bayern vom Reich lossagten und im Rheinbund Napoleon unterstellten, sah auch Franz II./I. im alten Reich keinen Sinn mehr.

Er erklärte das römisch-deutsche Kaisertum für erloschen und das Reich für aufgelöst.

Nach 870 Jahren war das Ende des Reichs gekommen, das später die Bezeichnung „erstes Reich" erhalten sollte (um dem „Dritten Reich" seine historische Lokalisierung zu geben). 21 Könige und Kaiser dieses Reichs hatte das Haus Habsburg (-Lothringen) gestellt.

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