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Ein Schwärmer
Am 29. Juli vor 125 Jahren starb Robert Schumann, nachdem er zwei Jahre vorher in geistiger Verwirrung in den Rhein gesprungen war. Das Leben eines Künstlers ging damit zu Ende, der vor allem in der Klaviermusik, im Lied und in der Kammermusik Wesentliches zur Ausformung der deutschen Romantik beigetragen hat.
Unbeschwert war die Kindheit. Der Vater übertrug als Verleger die Liebe zur Literatur auf den Sohn, starb aber früh. Schumanns Schwärmerei für Literatur und Musik ließ ihn nicht lange beim Jurastudium, sein geliebter, hochmusikalischer Rechtslehrer Thibaut selber empfahl ihm das Musikstudium.
Im Rausch von Freundschaft, Kunstbegeisterung, aber auch Alkohol entzündete der Jüngling sein Genie, zog zum Klavierlehrer Wieck, der ihm wenige Jahre später die Tochter vorenthalten wollte, und sah schon 1831 sein erstes Klavierwerk gedruckt.
Und dann gab es immer wieder Düsternis neben Sonne: Durch unsinniges Üben verdarb er sich die rechte Hand, die Bewunderung für Chopin wurde von diesem nicht erwidert, aus der Stellung des Düsseldorfer Musikdirektors mußte er wegen schlagtechnischer Unzulänglichkeiten weichen, als Opernkomponist wurde er von Wagners Erfolgen zur Resignation veTurteilt.
Als Musikschriftsteller würdigte er Chopin, in der von ihm gegründeten „Neuen Zeitschrift für Musik“ schrieb er den heute noch berühmten Aufsatz über den jungen Brahms, und hätten die Pianisten seine Werke nicht, wären ihre Programme um einiges ärmer.
Sein Klavierkonzert überstrahlt sein Schaffen, allein schon die Kammermusik des Jahres 1842 lebt bis heute im Konzert wie in musikalischen Häusern: Seien wir Nachgeborenen gut zu seiner M usik!
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