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In Wien verboten . . ,

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Was es in der Stadt Wien laut Gemeinderatsbeschluß nicht geben kann, eine alljährliche öffentliche Caritassammlung (die interessanterweise selbst in der DDR für eine noch gut funktionierende Caritas abgehalten wird), gibt es im Lande Niederösterreich. Sie ist mit Bewilligung der Landesregierung für die Zeit vom 20. Juni bis 25. Juli angesetzt. Während der fünf Wochen werden in den Pfarren freiwillige Sammler mit Spendenlisten von Haus zu Haus gehen. Der Zeit entsprechend, haben manche Pfarren ihre Not, Freiwillige dafür zu bekommen. Wer Stunden seiner Freizeit in den Hilfsdienst für andere Menschen stellen will, ist also immer willkommen.

Die Erträgnisse der Haussammlung in den zwei Diözesen^ nämlich St. Pölten und im niederösterreichischen Teil der Wiener Diözese, sind ausschließlich für imierdiözesane soziale Leistungen bestimmt. Entgegen einer verbreiteten Meinung, die Caritas „mache das meiste fürs Ausland“, erstreckt sich der größte Teil ihrer Arbeit auf Inlandsprobleme. Der verschiedenen Bevölkerungszahl in den beiden Diözesen entsprechend, ist zwar das Volumen der Tätigkeit verschieden, die Sachgebiete (und die ständigen Finanzierungssorgen) jedoch bleiben sich gleich und verteilen sich auf die Fürsorge für Kinder und Jugendliche, für Familien, für Kranke, für alte Menschen und auf die Hilfe in besonderen im Rundfunk verlautbarte nannte „SOS-Hilfe“ zu verstehen ist, deren im Rundfunk verlautbarten SOS-Hilferufe bekannt sind. Dazu kommen Beratungsdienste für alle möglichen Lebensschwierigkeiten und die Heranbildung von weiblichen und männlichen Sozialarbeitern verschiedenster Kategorien. Der Zeit entsprechend, umfaßt die Krankenhilfe auch eine verstärkte Betreuung von Suchtgift- und psychisch Kranken. Der Gesamtaufwand 1975 in beiden Diözesen liegt bei fast 180 Millionen Schilling (St. Pölten 27,8), davon wurden insgesamt etwa 11 Millionen Schilling für Auslandshilfeprojekte verwendet.

Heimerhalterin ist die Caritas St. Pölten für drei Heime, die Caritas Wien für insgesamt 20. Dieser Tätigkeitsschwerpunkt bereitet wegen der steigenden Heimerhaltungskosten sehr große Sorgen.

Die Spendemöglichkeit bei Aktionsaufrufen ist dadurch erleichtert, daß in den in allen Postämtern hängenden SOS- und Caritas-Taschen Erlagscheine eingelegt sind, für St. Pölten des Postscheckkontos 2,448.000, für Wien 7,700.004.

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