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Pfarrkirche St. Ägyd am Neuwald

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Die aus dem 14. Jahrhundert stammende Pfarrkirche erfuhr 1723 eine weitgehende Umgestaltung. Barockes Langhaus, Josefikapelle und Turm vereinigten sich mit dem kreuzrippengewölbten Chor und der spätgotischen Einrichtung zu einer für unsere heimischen Kirchen so typischen und vertrauten Form. Die vor allem im 19. Jahrhundert vorgenommenen Veränderungen und Zubauten bezweckten schon damals eine Erweiterung. Kleine seitliche Anbauten, zum Teil als Oratorien, brachten jedoch keinen nennenswerten Raumgewinn, und wertvolle Fensterfläche ging verloren. Die in dieser Zeit ebenfalls umgestaltete Empore hatte keinen brauchbaren Zugang und schob sich weit in das Kirchenschiff.

Diese Voraussetzungen und die immer dringender werdende Notwendigkeit einer echten Raumerweiterung bildeten den Rahmen für den Zubau, mit dem im Frühjahr 1959 begonnen und der mit der Orgelweihe am 11. Dezember 1960 vorläufig abgeschlossen wurde. Die Erweiterung, die die Zustimmung des Diözesankunstrates und des Bundesdenkmalamtes erhielt, erfolgte im Westen durch ein mächtiges Westwerk, das sich an die bestehende Kirche anschließt.

Die charakteristische Raumform der Kirche, bestimmt durch das barocke Langhaus und den gotischen Chor, wurde durch den Zubau somit nicht betroffen und wurde unverändert erhalten. Gleichzeitig ergab sich aber die Möglichkeit einer Neugestaltung des Zubaues und der Empore, welche durch die schlichten und materialgebundenen Formen unserer Zeit sich vom historischen Teil der Kirche zwar abheben, aber sich zweifellos unterordnen.

Trotz der Zurücknahme der Empore um ein Joch konnten Sitz- und Stehplätze mit freier Sicht auf den Altar gewonnen werden. Eine breite Eingangshalle enthält die neue Stiege und die Beichtstühle. Die großen, neuen Fenster an der Westfassade mit schalreinen Betonpfeilern, gestaltet von dem akademischen Maler Robert Herfert, geben eine ungewöhnliche Lichtfülle.

Die fein abgestimmten Farbwerte beginnen mit dem dunkel gehaltenen, schweren Eingangsportal, werden im Obergeschoß immer heller und finden schließlich im Symbol Gottes ihren leuchtenden, befreienden Mittelpunkt.

Neben dem gotischen Chor wurde ein Zubau zur Sakristei umgestaltet, und die anschließende Kapelle erhielt einen neuen Marienaltar.

Der Umbau und die Innenrestaurierung der Kirche fanden die weitgehende Förderung der Diözese St. Pölten, dennoch mußten große finanzielle Opfer und viele Stunden der freiwilligen Mitarbeit von den Bewohnern der kleinen Gemeinde erbracht werden, und weitere Mittel werden noch für die Außenrenovierung der Kirche erforderlich sein.

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