Werbung
Werbung
Werbung

Krieg und Frieden

In seiner Weihnachtsbotschaft warnte Papst Johannes Paul II. indirekt vor einem Krieg im Irak. Es gelte im Nahen Osten "das unheilvolle Flackern eines Konflikts, der mit dem Einsatz aller vermeidbar ist, auszulöschen". Alle Menschen guten Willens seien aufgerufen, "den Frieden aufzurichten". Der "sinnlosen Spirale blinder Gewalt" im Heiligen Land müsse endlich ein Ende gesetzt werden. Obwohl der Papst den Irak-Krieg nicht direkt ansprach, wurden seine Worte im Zusammenhang mit anderen kritischen Stellungnahmen von Vatikan-Vertretern gesehen. So hatte der vatikanische Außenminister, Erzbischof Jean-Louis Tauran, in einem Interview mit der römischen Tageszeitung La Repubblica die Kriegsdrohung der USA scharf kritisiert: Es könne nicht sein, dass ein Mitglied der Staatengemeinschaft in einer so zentralen Angelegenheit allein und ohne Absprache mit den Vereinten Nationen zu den Waffen greife. Zudem sei ein "Präventivkrieg" in der UN-Charta nicht vorgesehen, erklärte Tauran. APA

Menschen und Klone

Als Ausdruck einer "brutalen Mentalität" und absoluter Skrupellosigkeit bezeichnete der Vatikan die Ankündigung der Geburt eines geklonten Mädchens durch die amerikanische Sekten-Organisation "Clonaid". Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls erklärte, auch wenn es für die Behauptung keinerlei Beweise gebe, sei allein die Veröffentlichung Ausdruck einer brutalen Mentalität, der jegliche ethische oder humane Betrachtungsweise fehle. Auch große Teile der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft hätten die Ankündigung von "Clonaid" moralisch verurteilt. Der päpstliche Bioethik-Experte Elio Sgreccia sagte, die Menschheit müsse sich nicht nur vor Atomwaffen schützen, sondern auch vor wissenschaftlichen Experimenten. Dazu gehöre nach Auffassung von Papst Johannes Paul II. auch die Forschung mit embryonalen Stammzellen.

Erst im vergangenen November war ein Versuch auf UN-Ebene gescheitert, reproduktives Klonen weltweit zu verbieten. Neben den USA hatte unter anderem auch der Vatikan gegen eine solche Konvention gestimmt, weil darin nicht gleichzeitig auch das so genannte "therapeutische" Klonen verboten worden wäre. Indes bekräftigte der Katholische Laienrat Österreichs gegenüber der Kathpress die Forderung nach einem Verbot reproduktiven und "therapeutischen" Klonens. Auch dieses sei aus ethisch-moralischen Gründen abzulehnen, betonte der Präsident des Laienrats, Wolfgang Rank. KAP/APA

Selige und Heilige

Nach der Anerkennung eines Wunders hat Papst Johannes Paul II. grünes Licht für die Seligsprechung von Mutter Teresa (1910 bis 1997) gegeben. Schon fünf Jahre nach dem Tod der albanisch-stämmigen Ordensfrau, die in Kalkutta wirkte, soll sie nun bald als Selige verehrt werden: der kürzeste Seligsprechungs-Prozess der jüngeren Geschichte. Knapp vor Weihnachten wurden insgesamt je sieben Selig- und Heiligsprechungen für das kommende Jahr angekündigt; Heilige sollen unter anderem der Gründer der Steyler Missionare, Arnold Janssen, (1837 bis 1909) sowie sein Ordensbruder, der aus Südtirol stammende China-Missionar Josef Freinadametz (1852 bis 1909) werden. Genaue Termine für die Selig- und Heiligsprechungen wurden nicht bekannt gegeben. KAP

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung