6727837-1965_39_03.jpg
Digital In Arbeit

Zusammenschluß der Studenten

Werbung
Werbung
Werbung

In Wien besteht ein sehr rühriger Verein von Hochschülern der slowenischen Volksgruppe in Kärnten, nämlich der „Klub slovenskih stden-tov“ (Klub slowenischer Studenten in Wien). Er gibt auch ein (hekto-graphiertes) Mitteilungsblatt „Information“ heraus, das sich mit österreichischen Minderheitenfragen (nicht nur der Slowenen) befaßt. Zahlreiche bedeutende österreichische Politiker der beiden Großparteien haben dort schon Vorträge gehalten, ebenso auch Wissenschaftler und Journalisten, und dabei stets eine sehr aufgeschlossene, Österreich von Grund auf bejahende Einstellung dieser Studenten erlebt. Seine Mitglieder sind weitaus überwiegend der katholischen Gruppe (Narodni Svet) nahestehend. Gelegentlich trifft man Angehörige des Klubs auch auf internationalen Tagungen über Minderheitenfragen, während der heute einzige Dachverband der europäischen Minderheiten, die „Föderalistische Union europäischer Volksgruppen“ (FUEV), Kopenhagen, von den Kärntner Slowenehorgani-sationen nur den Volksrat als angeschlossenes Mitglied zählt, der aber schon seit Jahr und Tag sich von den FUEV-Kongressen fernhält und für die so wichtige Arbeit der FUEV kein Interesse mehr bekundet.

Bunte Wahllisten

Für Gemeindewahlzwecke tauchen regelmäßig bei jeder Gemeindewahl im gemischtsprachigen Gebiet slowenische Listen und wahlwerbende Gruppen in einzelnen Gemeinden in recht bunter Verschiedenheit auf. Zuletzt haben sich bei den Gemeindewahlen 1964 in 21 Gemeinden slowenische wahlwerbende Gruppen (Namenslisten, Wählergruppen) beworben. Sie erreichten74 in folgenden Gemeinden Mandate: Finkenstein 1, Ledenitzen 1, Ros-egg 2, St. Jakob i. R. 3, Feistritz i. R. 1, Weizelsdorf 2, Windisch Bleiberg

2, Zell 3, St. Margareten i. R. 1, Augsdorf 2, Schiefling 1, Keutschach 2, Rottmannsdorf 1, Gallizien 1, St. Kanzian 2, Sittersdorf 1, Globas-nitz 2, Bleiburg 376, Feistritz ob Bleiburg. 4. In zwei Gemeinden, in denen 1958 auf eine slowenische Liste noch Mandate entfielen, wurden 1964 keine mehr gewonnen (Eberndorf, Neuhaus). Durchwegs stellen diese slowenischen Mandate nur eine geringe Minderheit der Gesamtzahl der Mandate dar, sogar in dem rein nationalslowenischen Zell, wo auf die SPÖ 5 Mandate entfielen und auf die ÖVP eines. Fast überall erreichte die SPÖ die stärkste Mandatszahl, obwohl in drei Gemeinden, nämlich Rosegg, Ledenitzen und Feistritz i. R. die ÖVP eine Wahlkoalition (Einheitsliste) mit der FPÖ einging. Freilich bedeuten Gemeindewahlen wegen der Persönlichkeitsnote statistisch nicht viel.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung