7068602-1992_14_14.jpg
Digital In Arbeit

HILFE FÜR PFLEGEBEDÜRFTIGE

19451960198020002020

Mit der Einführung der Pflegezuschüsse des Landes und der Gemeinden vor zwei Jahren hat die Vorarlberger Landesregierung eine europaweit einzigartige sozialpolitische Initiative gesetzt, die neue Perspektiven bei der Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen bis ins dritte Jahrtausend hinein eröffnet. Für 1992 wird im Sozialministerium die bundesweite Einführung des Pflegezuschusses überlegt.

19451960198020002020

Mit der Einführung der Pflegezuschüsse des Landes und der Gemeinden vor zwei Jahren hat die Vorarlberger Landesregierung eine europaweit einzigartige sozialpolitische Initiative gesetzt, die neue Perspektiven bei der Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen bis ins dritte Jahrtausend hinein eröffnet. Für 1992 wird im Sozialministerium die bundesweite Einführung des Pflegezuschusses überlegt.

Werbung
Werbung
Werbung

Seit 1. Jänner 1990 erhalten pflegebedürftige Menschen in Vorarlberg je nach Art der Behinderung und nach Höhe des Einkommens einen Zuschuß von bis zu 15.000 Schilling monatlich. Gleichartige Leistungen, wie beispielsweise der Hilflosenzuschuß werden auf den Pflegezuschuß angerechnet. Rund 40 Millionen Schilling pro Jahr werden in Vorarlberg vom Land und den Gemeinden zusätzlich für den Pflegezuschuß bereitgestellt.

Erfolg und Effizienz der Vorarlberger Pflegezuschüsse verdeutlichen einige Beispiele. Seit Einführung des Vorarlberger Modells haben Land und Gemeinden insgesamt 109 Millionen Schilling an 2.700 pflegebedürftige Personen ausbezahlt.

Bewährt hat sich auch die Einteilung in sieben Stufen nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit. Die Begutachtung durch Hausärzte in Zusammenarbeit mit den Hauskrankenschwestern hat wesentlich zuruojeic tivierung beigetragen. Der entscheidende Vorteil einer österreichweiten Regelung liegt in der Einheitlichkeit sowohl was die Höhe der Pflegeleistung anbelangt als auch die angestrebte soziale Infrastruktur.

Was sind nun die Gründe, die zur Einführung des Pflegezuschusses geführt haben? Im Vordergrund steht das Bestreben, älteren Menschen auch bei Pflegebedürftigkeit zu ermöglichen, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Außerdem können die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche im Rahmen der Familienpflege am besten berücksichtigt werden.

Wesentliches Ziel des Vorarlberger Pflegezuschusses ist die Unterstützung jener pflegebedürftigen Personen, die bisher keinerlei gleichartige Leistungen der Sozialversicherung, des Bundes oder des Landes erhalten haben. Wichtig ist der Zuschuß für Personen, die auf Grund ihrer schweren Behinderung einer besonderen Pflege bedürfen. Für sie bietet der Vorarlberger Pflegezuschuß eine Ergänzung zu den üblichen Leistungen, die nur einen Teil des Pflegeaufwandes abdecken.

86 Prozent der Pflegezuschuß-Bezieher sind über 80 Jahre alt. Durch-schnittlich erhalten die Pflegezuschußempfänger 3.157 Schilling im Monat. Unter Einbeziehung des Pflegegeldes beträgt der Durchschnittsbezug 3.995 Schilling. Allein 517 Personen, das sind 19 Prozent, erhalten ihren Zuschuß in vollem Umfang, da sie ansonsten keine gleichartigen Unterstützungen seitens des Bundes erhalten. Mehr als ein Drittel aller Empfänger bezieht eine monatliche Unterstützung zwischen 8.440 und 15.440 Schilling.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung